Bus und Bahn sind einfach nur die zweite Wahl

Bus und Bahn sind nur die halb e Lösung

In Pfaffenhofen wollte man es wissen. Steigen die Leute vom eigenen Auto in den Bus um, wenn der kostenlos ist? Das Ergebnis war ernüchternd. Äpfel und Birnen lassen sich eben nicht miteinander vergleichen.Mit dem Bus oder der Bahn zu fahren hat meist mehr Nachteile als Autofahrer hinnehmen wollen.

Das Fahrrad ist nicht die Lösung

Wo die große Klimakrise herbeigeredet wird, wird auch das Auto verteufelt. Die meist jugendlichen Protestler fordern die autofreie Stadt und meinen, wir sollen alle auf das Fahrrad umsteigen, den Bus nehmen oder mit der Bahn fahren.

Das mit dem Fahrrad ist natürlich Blödsinn. Ein Fahrrad ist ein tolles Sportgerät. Das Auto kann es jedoch nicht ersetzen. Mit dem Auto fährt man zum Supermarkt und das Thema Einkauf ist für eine ganze Woche erledigt. Zwei Kästen Wasser, die große Packung Klopapier, ein Karton Rotwein – alles kein Problem. Rein in den Kofferraum und gut ist. Mit dem Rad muss man dafür mindestens dreimal hin und her fahren, sich dreimal an der Kasse anstellen und dreimal Zeit aufwenden. Vorausgesetzt es regnet nicht und die Straßen sind weder verschneit noch vereist. Dann ist Shopping mit dem Fahrrad kein Vergnügen und es heißt, stark sein und der Natur die Stirn bieten.

Bus fahren bedeutet EinschränkungenDer ÖPNV hat deutliche Grenzen

Mit dem Bus, aber auch der S- oder U-Bahn sieht die Sache nicht viel anders aus. Seine Getränke muss man entweder flaschenweise nach Hause schleppen oder sich liefern lassen. Ansonsten stößt man mit Einkaufstasche oder Rucksack selbst als Single ganz schnell an die Grenzen der Kapazität. Auch hier ist viel Zeit gefragt – weil man mehrmals zum Laden muss. Und weil sowohl auf der Hin- als auch der Rückfahrt Wartezeit an der Haltestelle eingeplant werden muss.

Besonders in den Ballungsgebieten ist natürlich die Verkehrsdichte ein Problem, das man nicht wegdiskutieren kann. Als der große Problemlöser wird da immer wieder genannt, der ÖPNV müsse nur besser ausgebaut und billiger sein und schon würden die Leute ihre Autos stehen lassen. Die SPD greift dafür mal wieder in die sozialistische Schublade und fordert ein Jahresticket, das jeder bezahlen muss, ganz gleich ob er den ÖPNV nutzt oder nicht. Die Linken meinen sogar, Busse und Bahnen sollten generell kostenlos sein. Die Grünen reden natürlich mal wieder von Verboten und wollen das Auto ganz abschaffen. Aber die fahren ja schon mit dem Elektroauto auf dem Holzweg.

Ohne Auto heißt mit Einschränkungen zu leben

Kein Auto zu besitzen kann eine persönliche Lebensphilosophie sein, die man jedem selbst überlassen muss. Es kann aber auch die Folge wirtschaftlicher Zwänge sein. Auf jeden Fall bringt es Einschränkungen mit sich und ist mit einem erheblich höheren Zeitbedarf für die Mobilität verbunden.

Die großen Einkaufszentren befinden sich meist am Rande der Stadt. Sie sind voll und ganz auf die Autogesellschaft ausgelegt und mit anderen Verkehrsmitteln meist nur umständlich zu erreichen. Ein Besuch im Baumarkt macht ohne Auto eigentlich keinen Sinn, wenn man mehr als ein paar Schrauben braucht. Ein Schränkchen vom SB-Möbelmarkt zu holen ist schlicht und einfach nicht möglich. Im Gartenmarkt kann man ohne Kofferraum gerade mal einen Blumentopf mitnehmen. Die schöne, grüne emissionsfreie Traumwelt scheitert also ganz schnell an der Realität. Das wissen die meisten Menschen und das spürt auch die Autoindustrie, die nach wie vor auf eine steigende Nachfrage stößt.

Viel Zeitaufwand, wenig Komfort

Im Einzelfall kann es natürlich durchaus Sinn machen, mit dem Zug in die City zu fahren oder den täglichen Arbeitsweg mit dem Bus zurückzulegen. Besonders dann, wenn es am Ziel keine Parkplätze gibt oder die Anfahrt einfach schneller ist. Doch so richtig komfortabel ist das natürlich nicht.

Das fängt schon damit an, dass man im öffentlichen Raum zwangsläufig von Menschen umgeben ist, mit denen man eigentlich keinen allzu engen Kontakt haben möchte. Man kann zwar die Zeit mit seinem Smartphone verbringen und zum Lesen oder Kommunizieren nutzen. Doch man sitzt dabei auf unbequemen Sitzen und auf Tuchfühlung mit Fremden, die nicht immer angenehme Gefühle auslösen.

Je länger die Entfernung ist, desto sinnvoller wird der Zug. Vorausgesetzt, man muss nicht mehrmals umsteigen und am Zielort womöglich noch den Bus oder ein Taxi nehmen. Dann geht es nämlich nicht nur ins Geld. Es kostet auch erheblich mehr Zeit als jede Autofahrt. Außerdem ist auch im Zug räumliche Enge angesagt und einigermaßen bequem sitzt man eigentlich nur in er ersten Klasse.

Fahrrad - bei Regen hört der Spaß auf

Wer das Auto verteufelt …

… der muss sich auch bewusst sein, dass ihm ein Leben ohne Auto deutliche Grenzen aufzeigt. Das fängt schon beim Lebensmittel-Einkauf an. Selbst ein großer Rucksack steckt eben nicht das weg, was sich selbst im Kofferraum eines Kleinwagens mit links verstauen lässt. Einkaufen mit dem Fahrrad mag zwar gut für die Fitness sein, aber mit zunehmendem Alter wird genau das zum Problem. Und bei schlechtem Wetter ist es alles andere als ein Vergnügen.

Besonders in der Großstadt sind Busse und Bahnen sicher eine überlegenswerte Alternative. Doch ein genereller Autoersatz sind sie nicht. Auch hier ist das Transportproblem ähnlich wie beim Fahrrad. Ein schickes Dinner am Wochenende endet genau dann, wenn die letzte Bahn fährt. Auch ein abendlicher Konzertbesuch wird schnell zum Wettlauf mit der Zeit. Bahnfahrer erkennt man dann daran, dass sie die Zugabe nicht mehr miterleben können.

Überhaupt ist ohne Auto jede Reise eine logistische Aufgabe. Da müssen erst einmal Fahrpläne studiert und Tickets gebucht werden. Kommt man an einem kleinen Bahnhof an, kann selbst ein Taxi bis zum eigentlichen Ziel zum Problem werden. Sollte es irgendwo entlang der Logistik-Kette zu einer Verspätung kommen, ist Improvisationstalent angesagt. Spontane Entscheidungen sind da kaum drin. So manche Tour, die man mit dem Auto locker an einem Tag erledigt, zwingt mit der Bahn zu einer ungewollten Übernachtung.

Dazu kommt, dass viele kleine Freiheiten ohne Auto schlicht und einfach nicht möglich sind. Es ist Sonntag. Das Wetter ist schön. Wie wäre es mit einem Spaziergang im Wald, einer Wanderung in den Bergen, einem Nachmittag am Meer? Mit dem Auto kein Problem. Mit Bus und Bahn hingegen ist die Freizeit auf die Orte beschränkt, die man damit erreichen kann.

Da muss man schon sehr grün eingestellt sein, um das positiv zu sehen.

Irgendwann fährt die letzte U-Bahn