Von der Ehe und der Macht des Geldes

Eigentlich ist die Sache doch ganz klar. Wer eine Frau heiratet, geht damit einen Vertrag ein. Auch was danach folgt, ist nichts als eine Kette von Vereinbarungen und damit Verträgen. Das lernt jeder Jurastudent im ersten Semester. Doch vielen Männern scheint das nicht bewusst zu sein. Nicht nur, dass sie nie das Kleingedruckte gelesen haben. Sie haben auch keine Ahnung von ihren Rechten. Und sie lassen sich zu Opfern machen, obwohl sie eigentlich die Stärkeren sind und die Bedingungen diktieren könnten. 

Um es einmal ganz, ganz simpel auszudrücken: Frauen suchen nicht die große Liebe. Sie suchen einen Mann, der ihr Leben finanziert und ihnen einen Lebensstil erlaubt, den sie sich selbst nie leisten könnten. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber die sind mittlerweile ziemlich selten und um die soll es hier nicht gehen. In der Regel hat es ein Mann mit einer Frau zu tun, die ganz konkrete Absichten hegt. Sie tut zwar so, als wolle sie emanzipiert frei und unabhängig von ihm sein. In Wirklichkeit will sie aber von ihm geheiratet werden. Darauf läuft alles hinaus, denn das ist noch immer das eigentliche Karriereziel der ach so modernen Frau. 

Je jünger und unerfahrener er ist, desto größer sind dabei ihre Chancen. Ein junger Mann sieht nämlich vor allem, was er sieht und lässt sich von der Aussicht blenden, das Objekt seiner Begierde jeden Abend neben sich liegen zu haben. Profan ausgedrückt: er will sie ficken und das möglichst oft und ohne sie jedes Mal erst umständlich zum Dinner ausführen zu müssen. Dafür unterschreibt er gerne. Und meist tut er es, ohne das Kleingedruckte gelesen zu haben.

Dass er damit einen ganz konkreten Vertrag eingegangen ist, ist ihm meist nicht bewusst. 

Doch die Frau ist damit noch nicht am Ziel. Sie trägt zwar jetzt seinen Namen, wenn auch meist mit Bindestrich. Aber meist gibt es da noch einen lästigen Job, den es loszuwerden gilt. Schließlich hat sie nicht geheiratet, damit alles so bleibt, wie es ist. Sie will nicht mit ihm, sondern vor allem von ihm leben. Sie will eine eigene Kreditkarte, aber die soll zu seinem Konto gehören. Sie will ein eigenes Auto, aber das soll natürlich er bezahlen. Sie will shoppen, shoppen, shoppen und alles auf seine Kosten. Und sie will ein Kind von ihm, denn erst dann hat sie ihn an der Leine und jeder Versuch, sich von ihr zu trennen, wird ihn teuer zu stehen kommen.

Viele, vermutlich die meisten Männer, tappen genau in diese Falle. Sie wollen schließlich ran an die Möse und dafür muss die dazu gehörende Person bei Laune gehalten werden. Oder sie wollen einfach nur ihre Ruhe haben und Geld war noch immer das beste Mittel, um eine Frau ruhig zu stellen. Dabei machen sich die meisten Männer eine ganz einfache Tatsache nicht bewusst: Nicht sie sind es, die sich ständig anstrengen müssen, damit die Frau zufrieden ist. Nicht sie müssen sich ihre Zuneigung erkaufen. Nicht sie sind von ihrer Lust und Laune abhängig. 

Sondern es ist genau umgekehrt. 

In Wirklichkeit sind es nämlich meist nicht die Frauen, sondern die Männer, die am längeren Hebel sitzen. Nicht er ist von ihr abhängig, sondern sie von ihm. Nicht ihre Zuneigung entscheidet, sondern sein Wohlwollen. Nicht sie hat ihn in der Hand, sondern er. Denn sie hat es sich zum Ziel gesetzt, auf seine Kosten zu leben und er bestimmt damit, wie dieses Leben auszusehen hat. Sie hat sich von ihm abhängig gemacht und er entscheidet folglich darüber, was ihr erlaubt ist und was nicht, was sie zu darf und was sie zu lassen hat.

Das ist nicht viel anders als in jedem x-beliebigen Unternehmen. Wer das Gehalt zahlt, hat das Sagen. Wer der Chef ist, darf bestimmen, was zu tun ist, wie es zu tun ist und wann es erledigt sein muss. Wer der Untergebene ist, hat sich anzustrengen und zu parieren. So will es der Vertrag und so sieht es auch in der Praxis aus, auch wenn viele Unternehmen alles tun, um genau diese Tatsache zu verschleiern. 

In einer Ehe ist das nicht viel anders. Sie ist die Ehefrau, die voll auf seine Kosten lebt und hat gefälligst alles zu tun, um ihn zufriedenzustellen. Er hat sie geheiratet, weil sie ein guter Fick war und genau das hatte, was seine Fantasie beflügelte. Er hat sie in sein Haus geholt, damit sie ihm zur Verfügung stehen würde, wann und wie immer er es wollte. Er hat jeden Fetzen bezahlt, den sie am Leib trägt - vom scharfen String bis zum stützenden BH und von der simplen Jeans bis zum sündhaft teure Designerkleid. Er finanziert den schicken Mini, mit dem sie in die City fährt und trägt die Kosten für Fitness, Friseur, Maniküre und Pediküre. Also kann er auch von ihr verlangen, dass sie alles tut, um möglichst lange möglichst attraktiv für ihn zu bleiben. 

Sie hat kein Anrecht auf seine Großzügigkeit, auf sein Geld, auf seine Fürsorge. Sie hat die verdammte Pflicht, ihm dafür etwas zu geben. Dafür, dass er jeden zweiten Euro für sie verdient, kann er erwarten, dass sie sich extra für ihn hübsch gemacht hat, wenn er nach Hause kommt und nach einem stressigen Arbeitstag Ruhe und Entspannung sucht. Er kann verlangen, dass ihre Aufmerksamkeit für den Rest des Tages ganz allein ihm gehört. Und für den Verlauf der Nacht natürlich auch. Schließlich bezahlt er sie und sie lebt auf seine Kosten. Also schuldet sie ihm etwas und sollte sich mächtig anstrengen, die Frau für ihn zu sein, die er sich wünscht und das Weib, das ihn anmacht.

Das mag zwar für emanzipierte Köpfe unvorstellbar sein und für die dazu gehörenden Ohren ungeheuerlich klingen. Aber eigentlich ist es nichts als das uralte Prinzip vom Nehmen und Geben. Und das immer gleiche Spiel von Macht und Ohnmacht, das schon seit Jahrtausenden das Leben bestimmt hat. Das läuft heute zwar um einiges dezenter und zumindest in unseren Breiten muss mittlerweile keine Frau mehr befürchten, für Fehlverhalten mit dem Stock bestraft zu werden. Aber ein Mann, der sich seiner Machtmittel bewusst ist, kann sie auf vielfältige Weise daran erinnern, dass er für sein gutes Geld auch eine entsprechende Gegenleistung erwartet. 

Dazu ein kleiner Exkurs:

Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Dessous-Geschäfte wie in der arabischen Welt. Frauen, die sich außer Haus in einen unförmigen Schleier hüllen müssen, damit nur kein Mann einen Blick auf sie werfen kann, scheinen ein ganz besonderes Bedürfnis zu haben, sich wenigstens zu Hause möglichst verführerisch zu geben. Wenn ein Moslem abends nach Hause kommt, wird ihm folglich ein Weib entgegentreten, das genau weiß, was seine Sinne entfacht und seine Augen gerne sehen. Und er wird wissen, dass er bis in die intimsten Winkel ihres Körpers bereit für ihn ist.

Der westliche Mann hingegen hatte es den ganzen Tag über mit Assistentinnen und Sekretärinnen zu tun, die am Morgen viel Zeit damit verbracht haben, für sich und natürlich all die anwesenden Männer möglichst weiblich, sexy, verführerisch auszusehen. Kommt er dann abends zu seiner Angetrauten zurück, empfängt die ihn im urbequemen Schlabberlook und erzählt ihm etwas von einem stressigen Tag zwischen Wäschewaschen, Wohnung putzen und Essen machen. Was sie darunter trägt, möchte er lieber nicht wissen, denn verführerisch sieht anders aus und Verführung findet ohnehin nur am Wochenende statt. Wenn überhaupt.

Dabei ist das, worüber sie sich so wortreich beklagt, eigentlich nur ihre Pflicht und Schuldigkeit. Natürlich ist sie für die Wäsche da, genauso wie für all die anderen lästigen Arbeiten, die das Leben so mit sich bringt. Natürlich kann er von ihr frisch gebügelte Hemden und saubere Unterwäsche erwarten. Schließlich hat er ihr dafür einen ganzen Tag Zeit geschenkt. Zeit, in der sie sonst Geld verdienen müsste. Zeit genug für Shopping, Maniküre, Friseur, Fitness und stundenlanges Quatschen mit ihren Freundinnen. 

Das sollte eigentlich jede Frau wissen, die auf Kosten ihres Mannes lebt. Doch nur Wenigen scheint es bewusst zu sein. Sie haben noch nie darüber nachgedacht, dass ihr schönes, sorgenfreies Leben von heute auf Morgen vorbei sein könnte. Sie haben sich daran gewöhnt, das Luxusweibchen zu spielen und sind voll und ganz auf die eigene Person fokussiert. Doch ein einziger Mausklick genügt und seine Kreditkarte ist tot. Die Karte, die zwar ihnen Namen trägt, aber eigentlich ihm gehört. Dann wird selbst ein Stopp an der Tanke zum Problem und für jedes Paar Schuhe wird sie ihn anbetteln müssen. Denn wer zahlt, diktiert die Bedingungen, auch wenn es seltsamerweise nur wenige Männer gibt, die ihren Frauen dieses grundlegende Prinzip deutlich machen. 

Im Grunde genommen sind Männer nämlich recht einfach gestrickt. Es gibt Dinge, die ihnen fürchterlich wichtig sind und für die sie sich mit aller Energie einsetzen. Aber eine Frau gehört mit Sicherheit nicht dazu. Wichtiger sind ihnen Erfolg im Job, Zeit mit den Kumpels und ihre zahlreichen Hobbys. Eine Frau ist dabei nur vorübergehend von Interesse. Sie ist wie ein Projekt. Man plant jeden Schritt mit größter Sorgfalt, steckt viel Zeit und Energie hinein, doch wenn die Sache läuft, wird es Zeit, sich wieder anderen Dingen zuzuwenden. Denn jetzt ist sie am Zug. Sie muss sich ins Zeug legen, damit er sein Interesse nicht verliert. Sie muss sich mächtig anstrengen, um immer wieder in sein Bewusstsein vorzudringen. Vereinfacht gesagt: Sie muss sich um seinen Schwanz kümmern, denn wenn der zufrieden ist, ist auch alles andere im grünen Bereich. 

Denn um es ganz brutal auszudrücken: Eine Frau ist nicht so einzigartig, wie sie vielleicht denkt. Ein Blick in die Runde genügt und er findet eine Andere, Jüngere, noch Geilere, die sich nur allzu gerne mit ihm einlassen und die Rolle der Ehefrau einnehmen würde. Was dagegen spricht, ist eigentlich nur seine angeborene männliche Bequemlichkeit. Denn, wie gesagt, solange die Sache läuft, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Solange der Schwanz zufrieden ist, ist jede Veränderung einfach zu viel Aufwand. Solange sie keine Zicken macht, ist seine Welt in Ordnung. 

Ansonsten wird er seine Ressourcen neu verteilen. Der sicher geglaubte Strom des Geldes wird versiegen. Und es wird sich als großer Nachteil für sie auswirken, wenn sich im Lebenslauf eine Lücke auftut, in der einfach nur „Hausfrau“ steht. Eine Frau, die seit Jahren aus dem Beruf raus ist, braucht nämlich keiner. Und eine abgelegte Ehefrau zählt auch nicht gerade zu den bevorzugten Alternativen.