Multikulti: Die Magie des schwarzen Mannes

Über viele Jahrtausende hinweg blieben die verschiedenen Rassen ja weitgehend unter sich. Doch seitdem Kontinente nur noch Flugstunden entfernt sind, trifft man schon mal den Engländer mit einer Inderin an seiner Seite, den Schweizer mit einer Chinesin oder den Deutschen mit einer Afrikanerin. Umgekehrt ist das zwar eher seltener, aber eigentlich auch nicht mehr die ganz seltene Ausnahme. Wobei es das Vorurteil will, dass eine weiße Frau mit einem schwarzen Mann vor allem von seiner Potenz angetan ist.

Eigentlich sind ja die verschiedenen Rassen nur deshalb entstanden, weil früher Reisen recht gefährlich und mühsam war und die Menschen eben eher unter sich geblieben sind. Auf die Dauer blieb dabei die genetische Vielfalt auf der Strecke und ein Chinese hatte eben Schlitzaugen, ein Mitteleuropäer war eher hellhäutig und ein Neger war dunkelbraun und mit schwarz gekräuseltem Haar. Bei den Hunden nennt man das „Zucht“ und das Ergebnis sind Pudel, Dackel, Bernhardiner und wie sie alle heißen.

Trotzdem sind es alles Hunde und sie können sich beliebig untereinander vermehren, bis die Unterschiede wieder weggewischt sind. Genauso wie ein Deutscher eine Thailänderin heiraten kann und seine Kinder werden zwar irgendwie weiß sein, aber etwas anders ausgeprägte Augen haben. Oder der Liebesbeweis zwischen einem Engländer und Karibik-Schönheit wird zu einer Tochter führen, deren Hautfarbe irgendwie an Milchschokolade erinnert.

Ich scheue mich übrigens nicht, das mittlerweile politisch unkorrekte Wort „Neger“ zu verwenden. Laut Duden ist das nämlich kein Schimpfwort, sondern eine ganz neutrale Rassebezeichnung, die sich auf alle Menschen mit dunkelbrauner bis fast schwarzer Hautfarbe bezieht. Ich habe viele Jahre lang mit einer Negerin aus der Karibik gelebt und wäre seinerzeit nie auf die Idee gekommen, meine haselnussbraune Schönheit als „schwarz“ zu bezeichnen.

Wobei es ein Phänomen gibt, das sich nicht wirklich erklären lässt, aber doch irgendwie fest in den Köpfen der Menschen verankert ist. Es ist nämlich in den Augen der Mehrheit durchaus ein Unterschied, ob ein Weißer Mann Arm in Arm mit einer Chinesin, Japanerin, Negerin oder sonstwie exotisch aussehenden Frau durch die Fußgängerzone schlendert, oder ob dies eine weiße Frau tut. Er ist der beneidenswerte Kerl, der sich ein heißes Ding angelacht hat. Sie ist irgendwie die Schlampe, die es mit einem Neger treibt.

Denn genauso wie die zierliche Thailänderin hierzulande grundsätzlich als anschmiegsames und devotes Weibchen gilt, besteht der Vorzug eines Negers angeblich einzig und allein darin, dass er von der Natur mit einem besonders langen Schwanz ausgestattet wurde.

Unter seinen Freunden gilt ein Weißer mit Asiatin insgeheim als Genießer, der herausgefunden hat, worauf es ankommt. Schließlich kann er Nacht für Nacht die erotische Raffinesse einer exotischen Katze genießen, die genau weiß, was ein Mann braucht. Für die Emanzen der westlichen Welt hingegen zählt er zu denen, die sich nur aus dem Grund ein Weib aus dem fernen Osten importiert haben, weil man die noch ganz nach Männerart unterdrücken kann.

Die weiße Frau hingegen wird von den anderen Frauen verachtet, während ihr die Männer mit einem Augenzwinkern begegnen. Klar hat sie sich den Kerl nur angelacht, weil er sie im Bett richtig fertig macht, denn andere Qualitäten kann man ja von so einem nicht erwarten.

Dass das kein deutsches Phänomen ist, sondern irgendwie eine universelle Denkweise, zeigt das Beispiel Großbritannien. In der einstigen Kolonialmacht mussten sich die Menschen schon vor Jahrzehnten daran gewöhnen, dass zum Beispiel in großer Zahl Inder ins Land kamen, um sich auf der Regeninsel niederzulassen. Die zweite große Gruppe waren Neger von den Westindischen Inseln, die seit den sechziger Jahren Farbe ins Land brachten. Beide Gruppen brachten zwar ihre Lebensweise und Traditionen mit und lebten weitgehend in eigenen Communities. Aber ein Problem waren sie eigentlich nicht. Im Gegenteil, so mancher Tommy erkannte, dass so ein lebendiger dunkelbrauner Wuschelkopf aus Genada wesentlich interessanter sein konnte als ein Weib heimischer Prägung.

Phasenweise galt es vor allem unter den Engländern in den Ballungsgebieten sogar als schick, eine schwarze Freundin, Geliebte oder Frau zu haben. Schwarzweiße Paare waren vor allem in den 80er und 90er Jahren alles andere als eine Seltenheit. Doch bei den weitaus meisten Paaren war der Mann weiß und die Frau schwarz. Die umgekehrte Variante traf man nur auffallend selten an. Für eine Britin galt es eben nicht als Image fördernd, sich mit einem Neger einzulassen.

In den Köpfen der breiten Masse liefen auch hier dieselben Denkmuster ab: Er hat sich eine heiße Negerin ins Bett geholt und wird bestimmt jede Nacht nach allen Regeln der Liebeskunst verwöhnt. Sie ist eigentlich nicht viel mehr als eine Nutte, die ihre Möse nicht voll genug kriegen kann.

In Wirklichkeit gibt es auch unter Negern die gesamte Bandbreite menschlicher Physiognomie von klein und dick bis groß und schlank. Und was die Asiatinnen angeht, stammt ihr legendärer Ruf vermutlich aus den Bordellen Thailands, wo man sie als willige Sexsklavinnen kennt. Oder er ist schlicht und einfach auf dem Reiz des Besonderen begründet.

Im Deutschland der Nachkriegszeit waren vor allem die Frauen die Schlampen, die sich mit einem schwarzen amerikanischen Soldaten einließen. Ein Ruf, der auch an denjenigen haften blieb, die ihn am Ende heirateten und in seine Heimat folgten. Die will doch nur nach Amerika, so die landläufige Meinung. Sie will hoch hinaus, ein dickes Auto fahren, Nylonstrüpfe tragen und eine Waschmaschine haben. Dinge, die man sich eben nur mit Dollars kaufen kann. Das heißt, eigentlich ist sie eine Nutte, die ihre Beine für einen Neger breit macht, um all das zu bekommen, von dem andere nur träumen können.

Als die Amerikaner allmählich wieder abzogen, verschwand das Phänomen aus dem öffentlichen Bewusstsein. Man hörte allenfalls von vernachlässigten Frauen, die sich eine Reise nach Jamaica oder nach Kenia gönnten, um sich dort von der einheimischen Männlichkeit verwöhnen zu lassen. In beiden Ländern gab es nämlich die Prostitution der anderen Art. Schwarze Männer machten sich an weiße Frauen heran, um ihnen einen Urlaub lang das zu geben, was auch weniger gefragte Frauen wünschen und dafür eine Anerkennung zu erhalten, die in ihrer Währung ein kleines Vermögen ist. Natürlich waren diese Frauen Schlampen, die auf demselben Niveau standen, wie ihre Männer, die nach Thailand oder auf die Philippinen zum Sexurlaub flogen. Aber sie erfüllten sich ihre Wünsche auf die diskrete Art und fielen zu Hause nicht weiter auf.

Doch dann kam 2915 und eine Kanzlerin, die Deutschland zum Willkommensland machte, das für alle Benachteiligten dieser Welt offen stand. Darunter natürlich Kriegsflüchtlinge, die man gerne aufnahm, um sie vor den Kriegstreiber dieser Welt zu schützen. Aber auch immer mehr Afrikaner, die gehört hatten, dass man im kalten Deutschland einfach so Geld bekommen würde, ohne etwas arbeiten zu müssen. Sie waren zwar keine Flüchtlinge und man hätte sie gar nicht erst ins Land lassen dürfen. Aber nun waren sie eben da und trafen auf ein Heer zumeist weiblicher Flüchtlingshelfer, die sich ihrer annahmen.

Die afrikanischen Immigranten waren durchaus nicht alle arm. Viele machten sogar einen auffallend betuchten Eindruck, traten stets modisch gestylt auf, trugen ausgesuchte Markenklamotten, hatten ausnahmslos ein Smartphone der edleren Art und machten sich umgehend auf den Weg in die Diskos des Landes, wo sie auf die heimische Weiblichkeit zu treffen hofften. Nicht immer waren ihnen die blonden Mädchen zugetan und so manche musste ihre Abneigung mit dem Leben bezahlen. Doch es gab auch welche, die durchaus Gefallen an den Jünglingen mit ihren Rastalocken fanden und sich irgendwie weltoffen fühlten, sich mit ihnen einzulassen.

Das waren eben noch richtige Kerle, die anders auftraten als die von emanzipierten Müttern weichgespülten Jungs aus der Klasse. Sie verstanden es, eine Frau für sich zu vereinnahmen, besonders wenn die noch jung und entsprechend unerfahren war. Sie zierten sich nicht lange, sondern zeigten ihr, was ein richtiger Fick ist. Und sie machten ihnen klar, dass es der Mann ist, der das Sagen hat, während sie zu parieren hat.

Die Mädchen waren in einer Welt aufgewachsen, in der es niemand gab, der ihnen klar sagte, was zu tun und was zu lassen ist. Kein Vater, der ihnen Regeln setzte und keine Mutter, der sie Rechenschaft ablegen musste. Keine Erziehung. Keine Führung. Keine Schläge. Keine Verbote. Keine Orientierung. Stattdessen permissive Eltern, die dem Zeitgeist folgten und überforderte Pädagogen, die lediglich Wissen vermittelten.

Im Deutschland des 21. Jahrhunderts behält man seine Vorurteile für sich. Im Gegensatz zu früher getraut sich heute niemand mehr, ein Mädchen als Schlampe zu bezeichnen, nur weil sie mit einem Neger geht. Stattdessen ist demonstrative Toleranz angesagt. Der Zeitgeist verlangt Offenheit. Die Guten praktizieren die staatlich gewünschte Willkommenskultur. Alle anderen gelten als Nazis.

Deshalb tritt sie selbstbewusst auf, die auffallend schlanke Blonde am Rande eines Hamburger Musikfestivals. Sie ist bestenfalls siebzehn. Ihre hautengen Jeans umhüllen einen knackig kleinen Po. Durch ihr sommerliches T-Shirt drücken sich die Spitzen beachtlicher Titten. Das lange Haar reicht ihr bis weit über die Schultern. Ein Mädchen, das Aufsehen erregt und alle männlichen Blicke auf sich zieht.

Doch die Blicke zeigen nicht nur Bewunderung. Man kann auch offene Missbilligung ausmachen. Der Grund ist der schwarze Jüngling, der neben ihr steht. Auch er ist schlank und noch eine Handbreit größer als sie. Sein Alter ist schwer bestimmbar, dürfte aber in den frühen Zwanzigern liegen. Seine Haare sind sorgfältig gestylt. Sein übriges Outfit passend zum Abend und der legeren Freizeitgesellschaft, die heute unterwegs ist. Er hat seine Hand besitzergreifend um ihre Hüften gelegt. Sie gehört mir, ist die unmissverständliche Botschaft und die scheint ganz in ihrem Sinne zu sein.

Ich frage mich, was hat sie sich dabei gedacht, sich mit ihm einzulassen? Was weiß sie über ihn, seine Heimat, seine Vergangenheit, seine Bildung, seine Chancen, seine Intentionen? Hat sie sich informiert über das Land, aus dem er kommt? Was weiß sie über die Lebensweise dort, über die Kultur, über das Verhältnis zwischen Mann und Frau? Sie scheint ihn mit einem gewissen Stolz zu präsentieren, doch welche Art von Beziehung herrscht zwischen ihnen? Ist sie seine große Liebe oder eher Mittel zum Zweck? Ist er der Mann ihrer Träume oder eher der Stecher, der es ihr ordentlich besorgt? Auch Siebzehnjährige wissen, dass Schwarze richtig gut im Bett sein sollen. Aber junge Mädchen verwechseln gerne Triebe mit Liebe. Und junge Männer, die schon viel erlebt haben, sehen ein junges Mädchen mit anderen Augen als ein naiver Teenie, der noch an die große Liebe glaubt.

Ich glaube eher nicht, dass sie die idealistische Schülerin ist, die an die multikulturelle Zukunft glaubt und nachmittags im Asylantenheim aushilft. Sie scheint mir eher der Typ Schickimicki zu sein. Ein Mädchen reicher Hamburger, dem es gefällt, seine Umwelt zu provozieren und ein schwarzer Boyfriend ist da genau richtig. Vermutlich sind ihre Eltern viel zu sehr mit sich selbst zu beschäftigt, um sich um sie zu sorgen. Vielleicht hat sie heute Nacht sturmfreie Bude und wird ihn mit nach Hause nehmen. Ich stelle mir vor, wie sie in ihrem Teenagerbett Sex miteinander haben. Wie sie sich ihm präsentiert. Wie er nach ihr greift. Wie er ihr zeigt, was ein richtiger Mann ist. Wie sie seine fordernden Hände spürt, seinen durchtrainierten Körper, die Kraft seiner Lenden, das Stoßen seines Gliedes, das tief in sie eindringt. Ich stelle mir auch vor, wie sie zum ersten Mal streiten. Wie er sie schlägt, mit der flachen Hand, mit der Faust, mit seinem Gürtel. Wie sie mit blauen Flecken am Körper im Bett liegt und weint. Wie sie gelernt hat, dass sich afrikanische Männer nichts gefallen lassen. Nicht von einer Frau. Auch nicht von einer Weißen.