Vom Mythos weiblicher Überlegenheit

Frauen haben ja gerne diesen herablassenden Tonfall drauf, wenn sie über ihre männlichen Gegenspieler reden. Sie unterstellen ihnen ein eher schlichtes Gemüt und halten sie für recht einfach gestrickt. Beliebt ist auch die Aussage, Männer seien schwanzgesteuert und man müsse ihnen nur sexuelle Verlockungen in Aussicht stellen, um sie an der Leine zu führen, wie einen treu ergebenen Hund. Doch in Wirklichkeit sind es eher die Frauen, die an der Leine hängen und am Ende nur die Freiheiten haben, die Herrchen ihnen gewährt.

Als Mann weißt du natürlich, dass du dem Anblick eines sehenswerten Weibes nicht widerstehen kannst. Du musst ganz einfach hinsehen, wenn dir eine entgegenkommt, die mächtig stolz auf ihre Möpse ist und sie dir entsprechend offenherzig präsentiert. Und es kann dir durchaus passieren, dass du von deinem Weg abkommst, weil sich vor dir ein prachtvoller Arsch bewegt, von dem du dich einfach nicht abwenden kannst.

Doch in der Hand hat sie dich damit noch lange nicht. Denn sie hat zwar deine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Sie hat vielleicht sogar erreicht, dass du dich für einige Augenblicke an ihrem Anblick aufgegeilt hast. Vielleicht fühlt sie sich dir sogar mächtig überlegen, weil sie Gegenstand deiner schmutzigen Fantasien geworden ist.

Aber das alles findet nur in ihrem Kopf statt. Sie bildet es sich nur ein. Denn sie lässt dabei einige entscheidende Dinge außer acht.

Nicht du bist es, der sich jeden Morgen aufwendig in Schale wirft, nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Nicht du zwängst dich mühevoll in knallenge Jeans, nur damit dein Arsch schön straff und verführerisch wirkt. Nicht du trägst Schuhe, in denen man nicht vernünftig laufen kann, nur um deine Pobacken vorteilhaft zur Geltung bringen. Nicht du hast extra einen dieser Strings angelegt, die den ganzen Tag unangenehm in der Pospalte wetzen, nur damit man sich fragt, ob du drunter überhaupt etwas anhast.

Nicht du bist es, der mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit bettelt. Sondern sie.

Du musst auch keine lästigen Titten bändigen, die sonst mit jedem Schritt ein Eigenleben führen würden. Genauso, wie du dir keine Gedanken darüber machen musst, ob sie zu klein oder zu groß sind. Du hast auch keine Veranlassung, deine Lippen im Gesicht anzumalen, nur um einen Vorgeschmack auf die weiter unten zu geben. Vor allem aber musst du nicht alle Nase lang pinkeln und musst ständig nach der nächsten Toilette Ausschau halten.  Du kennst auch keine Tage, an denen ständig Blut aus dir herausläuft, um das du dich kümmern musst und das deine Bewegungsfreiheit einengt. Und du musst nicht ständig irgendwelche Pillen schlucken, damit du nicht ein Kind nach dem anderen wirfst.

Denn du bist glücklicherweise keine Frau, die mit tausend Einschränkungen leben muss und ständig an ihre Körperfunktionen erinnert wird. Sondern ein Mann, der sich völlig unbeschwert den wichtigeren Dingen des Lebens widmen kann.

Genieße daher ihren Anblick, wenn er sich bietet und gönne ihr dieses kleine Gefühl der Überlegenheit, wenn sie sich deiner Aufmerksamkeit bewusst ist. Denn du hast zwar einen Schwanz, der einen nicht unerheblichen Einfluss auf dein Denken und Handeln hat. Aber du weißt auch, dass sie nicht ohne Grund einen Riesenaufwand treibt, um eben diesen Schwanz zum Leben zu erwecken. Ihre Attraktivität ist nämlich nur von kurzer Dauer und ihre Schönheit welkt gnadenlos dahin, wenn sie nicht regelmäßig gefickt wird.

Schon eine Geburt genügt und sie hat sich so verändert, dass kein Mann mehr einen Blick für sie übrig hat. Und selbst wenn sie Glück hat, bleiben ihr bestenfalls zwei Jahrzehnte, bis sich ihre Blütezeit dem Ende zuneigt. Bis dahin hat sie hoffentlich einen Mann gefunden, der ihre sonstigen Eigenschaften zu schätzen weiß. Oder sie reiht sich in das Heer der vertrockneten Pflanzen ein, die ihr Leben hinter dem Schreibtisch verbringen und irgend einer belanglosen Arbeit nachgehen, während sie an hoffentlich schöne Zeiten zurückdenken. Ein Besuch beim Arbeitsamt genügt und man findet gleich dutzendweise Frauen, die sich mächtig wichtig machen, weil sie außerhalb ihrer triesten Amtsstube eigentlich niemand mehr wahrnimmt.

Mit dieser Erkenntnis kannst du die aufreizenden Hinterbacken direkt vor dir auf der Rolltreppe mit völlig anderen Augen sehen. Sie sind nicht ihr Köder, der dem braven Hündchen winkt, das sich ihr treu ergeben zu Füßen wirft. Sie sind ihr stummer Schrei um deine Aufmerksamkeit auf einem Markt der gleichermaßen verlockenden Angebote. Sie hat sie extra in Szene gesetzt, damit du sie begutachten kannst. Sie hat Stunden im Fitness-Studio zugebracht, um sie in Form zu bringen Und sie eine kleine Ewigkeit nach der richtigen Jeans gesucht, um sie wirksam in Szene zu setzen.

Sie ist eine reife Blüte, die gepflückt werden will. Sie will, dass dein Urteil positiv ausfällt. Sie wird sich geschmeichelt fühlen, wenn du ihr auch nur ein Lächeln schenkst. Und sie wird dir dankbar sein, wenn du dir etwas einfallen lässt, damit dieser Augenblick nicht nur eine flüchtige Begegnung bleibt. Denn eine Frau, die bereits in besten Händen ist, gibt sich keine Mühe, sexy zu wirken und Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. All die anderen schon.

Wobei sich das Ritual seit Jahrtausenden nicht wesentlich verändert hat. Das Weib bietet sich an. Der Mann wählt aus. Sie kokettiert mit ihren Reizen. Er genießt ihren Anblick. Sie will um jeden Preis gefallen. Er findet gefallen an ihr oder eben nicht. Am Ende nimmt er sie in Besitz und sie gibt sie sich ihm hin. Sie öffnet sich für ihn und er dringt in sie ein. Sie wird flach gelegt und er fickt sie durch. Er vögelt sie und sie wird gevögelt. Vokabeln, die ziemlich eindeutig sagen, wer hier auf der passiven und wer auf der aktiven Seite ist.

Selbst wenn sie entschlossen ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und du der Auserwählte bis, den sie um jeden Preis haben will. Am Ende hat nicht sie ihren Willen durchgesetzt, sondern du hast ihr deine Zuneigung geschenkt. Vielleicht, weil sie dir ergeben ist und dich so liebt, dass sie jeden Wunsch von deinen Lippen ablesen wird. Vielleicht, weil ihr Anblick einfach deinen Schwanz in Spannung versetzt. Vielleicht aber auch ganz einfach, weil sie ein geiler Fick ist und du ihren Körper genießen willst, solange sie sich Mühe gibt.

Wenn sie es nur darauf abgesehen hat, durch dich das Leben führen zu können, das sie sich selbst nie erarbeiten könnte, dann weißt du das natürlich. Sie ist dann zwar nicht viel mehr als eine Nutte. Aber sie ist deine Nutte und du kannst sie so lange aushalten, solange du Spaß an ihr hast. Schließlich soll sie bei Laune bleiben und immer hübsch für dich sein. Wenn sie übermütig wird, kannst du sie in ihre Schranken weisen und wenn ihre Schönheit verblüht ist, kannst du von heute auf morgen ihre Anstellung beenden. Du kannst. Du musst aber nicht. Denn sie wollte dich ausnehmen. Aber du bist der Mann und du bestimmst, was sie darf und was nicht.

Die Emanzen dieser Welt glauben zwar, dass sie die Herrschaft über die Männer errungen haben. Aber Glauben ist eben nicht Wissen und Wunschdenken hält selten der Wirklichkeit stand. Schließlich lässt sich die Jahrtausende alte Genetik nicht einfach abschalten. Und die bewirkt, dass eine richtige Frau nach wie vor auch einen richtigen Mann will. Einer, vor dem sie Respekt hat und zu dem sie aufsehen kann. Einer, der Wertschätzung für sie zeigt, aber sich nicht von ihr auf der Nase herumtanzen lässt.

Für die ach so starken Frauen bleiben dann eben nur noch die Waschlappen übrig. Oder sie müssen sich mit sich selbst beschäftigen.