Lebenslinien: Abartig oder einfach nur anders

Es gibt normale Männer und es gibt die anderen. Normalos sind Mainstream und machen die Mehrheit aus. Es gibt sie in zwei Varianten. Die einen fahren auf Frauen mit großen Titten ab. Die anderen sind auf die Kehrseite fixiert und müssen jedem Po nachsehen, der ihr Blickfeld kreuzt. Daneben kennt man noch Homos, aber die leben ja in ihrer eigenen Welt. Und man hat von den Kerlen in schwarzen Lederklamotten gehört, die auf devote Frauen stehen und mit der Reitgerte spielen. Nicht zu vergessen die Pädos, die heimlich auf Kinder stehen.

Homos, Pädos, Sados, all das hat es schon immer gegeben, auch wenn man früher keine eigene Bezeichnung dafür hatte. In der Antike waren es vor allem die Mächtigen und Reichen, die sich Lustknaben hielten. Kleine Jungs also, die nur dazu da waren, um die besonderen Bedürfnisse ihrer Herren zu befriedigen. Was wiederum die Schlussfolgerung zulässt, dass es unter diesen auch Homosexuelle gab.

Frauen waren in dieser Zeit ohnehin eine Lustquelle, über die jeder Mann verfügen konnte. Die einen nahm man sich als Ehefrauen. Die anderen kaufte man sich als Sklavinnen. Wobei beide ihren Preis hatten. Entweder musste man sich mit dem Vater der Braut über den Brautpreis einigen, oder man musste auf dem Sklavenmarkt den höchsten Preis bieten. Am Ende hatte das Weib einen neuen Besitzer und der besaß weitreichende Rechte.

Schon die Bibel sagt, dass es eine Schande für einen Mann ist, wenn die Tochter im eigenen Haus menstruiert. Im Koran findet man ähnliche Äußerungen. Woraus man schließen kann, dass ein Mädchen in genau in dem Augenblick zur Frau wurde, in dem sich Blut zeigte. Und dass es spätestens dann an der Zeit war, sie in andere Hände zu geben. Man darf sich also nicht wundern, dass diese Praxis in vielen Regionen dieser Welt noch heute üblich ist. Von Pädophilie redet da niemand. Es geht schlicht und einfach um ein möglichst junges Weib, das noch kein anderer berührt hat.

Wer einen Hang zum Sadismus hatte, der zog früher einfach in die nächste Schlacht. Irgend etwas zu erobern gab es immer. Dort konnte er dann mit dem Schwert auf seine Feinde einhacken und seinen Blutrausch bis zur Extase ausleben. Am Ende gab es dafür einen Orden und der Schlächter galt als siegreicher Held. Doch über die Jahrtausende hinweg bot auch der ganz normale Alltag für einen Mann genügend Gelegenheiten, Machtbedürfnisse und sadistischen Neigungen auszuleben. Die Frau bekam den Stock zu spüren, wenn sie nicht spurte und die Sklavin wurde kurzerhand ausgepeitscht. Manchmal auch öffentlich, damit alle etwas davon hatten.

Diese Praxis hat sich bis weit ins 19. Jahrhundert gehalten. Ein dominanter Mann genoss zu Kaisers Zeiten höchstes Ansehen. Und er fand problemlos eine demütige Ehefrau, denn Demut galt als weibliche Tugend schlechthin und dass der Mann der Herr im Hause war, stand außer Frage. Gute Frauen gingen nämlich jeden Sonntag in die Kirche und dort lernten sie, dass eine Frau gehorsam zu sein hatte. Und wenn sie das nicht tat, hatte ihr Ehemann das gesetzlich verbriefte Recht, sie zu züchtigen, sofern er es damit nicht übertrieb. Bis zum Jahre 1900 war das Teil des preußischen Rechtsverständnisses. Wobei nicht nur Ehefrauen notfalls mit Stockhieben auf ihren Platz verwiesen wurden. Auch das Gesinde stand unter dem Zucht des Hausherrn und eine junge Magd hatte eben Pech, wenn der Spaß daran hatte, ihr Striemen auf den Körper zu zeichnen.

Eine Vierzehnjährige zu heiraten kam zwar im Laufe der Jahrtausende außer Mode. Doch der Gedanke „je jünger desto besser“ scheinen irgendwie in jedem Mann verankert zu sein. So richtig pädophil veranlagt sind allerdings nur ganz wenige und die dürfen sich heute nicht erwischen lassen. Noch  vor zwei Generationen fanden sie zumindest das eine oder andere Ventil für ihre Neigung. Als Lehrer zum Beispiel. Oder einfach nur als Vater. Entgegen der weitverbreiteten Meinung wollen nämlich Pädophile keinen Sex im herkömmlichen Sinne. Sie wollen dominieren. Sie wollen Macht. Und nicht selten wollen sie ihre sadistischen Neigungen ausleben. Da passte es gut, dass man zur Zeit unserer Großeltern Kinder grundsätzlich mit Rohrstock und Lederriemen erzog und auch in jedem Klassenzimmer der Stock stets griffbereit war.

In einem katholischen Kinderhort tanzte der bis in die 50er Jahre hinein und das praktisch täglich. Den Jungs wurde dafür die Hose stramm gezogen. Den Mädchen hob man kurzerhand das Röckchen hoch und zog ihnen das Höschen straff zwischen die Pobacken, damit der gelbe Onkel auch seine volle Wirkung entfalten konnte.

All das hat die Aufklärung zunichte gemacht. Doch die Natur hat sich nicht verändert. Pädos und Sados gibt es daher nach wie vor. Nweben all den anderen Spielarten dessen, was man Sexualität nennt. Die einen nennen sie pervers. Für die anderen sind sie eben nur etwas anders als der Mainstream. Nur haben derart gestrickte Männer heute kaum noch eine Chance, ihre Neigungen im ganz normalen Alltag auszuleben. Dafür gibt es andere Nischen.

Seit Fifty Shades of Grey weiß jeder dass es Männer mit besonderen Neigungen gibt. Und Frauen, die sich darauf einlassen. Aber wir leben in einer Gesellschaft, die alles akzeptiert und jedem seine Vorlieben lässt. Nur spießige Naturen nehmen heute noch den Begriff „pervers“ in den Mund. Man sieht zwar hin, wenn sich zwei Männer auf offener Straße küssen oder zwei Frauen unübersehbar lesbisch sind. Aber den Kopf schüttelt dabei eigentlich niemand mehr. Genauso, wie man es achselzuckend zur Kenntnis nimmt, wenn ein Mann plötzlich meint, lieber eine Frau sein zu wollen, oder eine Frau sich nicht entscheiden kann und eben als Queer weiterlebt.

Kritisch wird es nur, wenn sie noch wirklich jung ist und den Wandel vom Kind zur Frau noch nicht hinter sich hat. Aber dass es kleine Lolitas gibt, weiß jeder und so ab dem vierzehnten Lebensjahr wissen auch die Juristen nicht so recht, was schon legal ist und was noch nicht. Schließlich kommen ja mittlerweile Moslems ins Land, für die der Koran wichtiger ist als jedes weltliche Gesetz und die daher nicht verstehen können, weshalb die dritte Frau nicht minderjährig sein darf. Wobei weitsichtige Mütter auch hierzulande wissen, wenn aus dem süßen kleinen Mädchen ein frühreifer Teenie geworden ist und ihrer Tochter lieber gleich die Pille geben, als später ein Problem zu haben.

Der Mann von heute hat also mehr Optionen als je zuvor. Er kann seine Sexualität ausleben, auch wenn sie alles andere als Mainstream ist. Er gilt nicht mehr als pervers, nur weil er anders ist. Ganz im Gegenteil, so einfach nur normalo sein will eigentlich heute keiner mehr und auch Frauen stehen zunehmend auf einen Kerl, der mehr beherrscht als Blümchensex.