Vater spielen, ohne Vater zu sein

Wer heute Vater wird, begibt sich in eine gefährliche Abhängigkeit von einer Frau. Beim Scheitern der Beziehung kann das richtig kostspielig werden und im Einzelfall bis zur Privatinsolvenz führen. Das muss einem Mann bewusst sein, der sich auf dieses Abenteuer einlässt. Es gibt allerdings auch eine Alternative ohne dieses Risiko. Sie ist allerdings nur für Männer interessant, die zwar Papa sein wollen, aber nicht unbedingt der leibliche Vater sein müssen.

Wer als Mann in den Dating-Portalen zu Hause ist, merkt schnell, dass es da unzählige Frauen gibt, die zwar recht attraktiv sind, aber einen entscheidenden Makel haben: Man nennt sie „alleinerziehende Mütter“ und sie sind nur im Doppelpack zu haben. Wer eine von ihnen sein eigen nennen will, muss also in Kauf nehmen, dass das Kind eines Anderen Teil des Angebots ist und einen erheblichen Einfluss auf das Miteinander haben wird.

Die meisten Männer wollen sich auf so eine Situation nicht einlassen. Ein Kind ist eben ein Fakt, über den man nicht einfach hinwegsehen kann, auch wenn die Frau selbst noch so verführerisch aussieht. Es ist ein Makel, mit dem sie leben muss. Mit der Folge, dass interessierte Männer meist nur eine unverbindliche Fickbeziehung suchen und schnell das Weite suchen, wenn das Objekt der Begierde irgendwann mehr will.

Eine Alleinerziehende hat also einen denkbar schlechten Marktwert und ist entsprechend dankbar, wenn überhaupt jemand Interesse an ihr zeigt. Selbst ein Mann, der bei anderen Frauen bestenfalls als zweite Wahl gilt, hat hier gute Chancen und kann ein hübsches Ding aufgabeln, das ihn ohne Kind vermutlich keines Blickes würdigen würde.

Besonders interessant ist diese Situation für Männer, denen die Vaterrolle durchaus zusagt, nicht aber die damit verbundenen Risiken. Ein Vater hat nämlich in unserem Land die Arschkarte, sobald er sich von der Frau trennen will oder sie ihn in die Wüste schickt. Dann nämlich ist seine Rolle als Vater in aller Regel nur noch auf die des Zahlemanns reduziert. Er erhält zwar nur selten die vollen Rechte als Vater, darf aber trotzdem gut zwei Jahrzehnte lang einen Großteil der Kosten tragen, die ein Kind so mit sich bringt. Wenn er den Fehler gemacht hat, die Frau zu heiraten, verliert er nicht selten auch die Hälfte seines Vermögens und muss eine Frau mit Geld abfinden, für die er absolut nichts mehr empfindet.

Viele Männer ertragen daher lieber eine frustrierende Beziehung, als den sonst unvermeidbaren wirtschaftlichen Supergau hinzunehmen. Sie halten die Fassade der intakten Familie aufrecht und flüchten sich in ein Hobby, um sich von dem Trauerspiel ihres Lebens abzulenken. Oder sie sind ständig auf der Suche nach einer heimlichen Liebschaft, weil die Liebe zu Hause längst erkaltet und im Alltagstrott abgestorben ist.

Wer sich um das Kind eines Anderen kümmert, weil er heiß auf die Mutter ist, ist frei von solchen Zwängen. Er wird nie einen Grund sehen, seine Lebenszeit mit einer Frau zu vergeuden, für die er nichts mehr empfindet. Er wird auch nie Gefahr laufen, ein frustrierendes Leben zu führen, nur um sein Vermögen zu erhalten. Er ist vor dem Gesetz kein Vater, also hat er auch keine Verpflichtungen und die Frau kann keine Forderungen stellen. Er muss nichts tun, sondern er darf es. Er kann sich um ein Kind kümmern, weil er es will und nicht, weil er dazu verpflichtet ist. Und er hat es mit einer Frau zu tun, die dankbar für seine Anstrengungen ist, anstatt sie einfach für selbstverständlich zu halten.

Dazu kommt ein biologischer Aspekt, über den sich die meisten Männer nur wenig Gedanken machen. So manche Frau ist nämlich nur hübsch und begehrenswert, solange sie noch jung ist und noch kein Kind geboren hat. Hat sie allerdings den ersten Wurf hinter sich, ist schlagartig Schluss mit aller Anziehungskraft. Nicht wenige gehen nämlich nach der Geburt auf wie ein Kuchenteig und haben jede Anziehungskraft verloren. Andere verlieren jedes Interesse an Sex, kleiden sich schlampig und wenn sie sich für einen Fick am Samstagabend bereiterklären, dann liegen sie nur passiv da und warten, bis er endlich fertig ist. Mit anderen Worten: Die einst attraktive Frau hat sich zum Muttertier gewandelt und sieht ihre Lebensaufgabe fortan darin, sich um ihre Nachkommen zu kümmern und sich ihr Mutterglück vom Mann bezahlen zu lassen.

Die meisten Väter sind daher ziemlich frustrierte Gesellen, die sich nur deshalb voll in ihre Vaterrolle flüchten, weil sie als Liebhaber nicht mehr gefragt sind und eigentlich nur noch den Versorger spielen dürfen, der mit seinem Einkommen das gesellschaftliche Modell namens Familie am Laufen hält. Man muss nur mal die Körpersprache von Paaren betrachten, die von zwei, drei Kindern umringt sind, um die Wahrheit dieser Worte zu erkennen. Spontane Zärtlichkeiten sieht man da nur selten. Die Regel ist eher eine zufrieden lächelnde Frau, die ihre Kleinen bemuttert, während er danebensteht und sich redlich bemüht, die ihm zugedachte Rolle des Familienvaters zu spielen.

Wer sich hingegen auf eine Frau einlässt, die das mit der Geburt bereits hinter sich hat, der weiß auch, dass auch die damit verbundenen und unvermeidlichen körperlichen Veränderungen bereits Vergangenheit sind.  Hat sie das Glück gehabt und ist trotz allem hübsch und begehrenswert geblieben, dann wird sie das auch weiterhin bleiben. Hat sie nach wie vor eine erotische Ausstrahlung, dann wird sich auch das auf absehbare Zeit nicht ändern. Findet sie es immer noch geil, von ihm begehrt, geküsst, berührt, gefickt zu werden, dann zählt sie zu den wenigen Frauen, deren Weiblichkeit nicht so schnell verblühen wird.

Er hat also allen Grund, sie zu lieben und zu begehren. Und er läuft dabei nicht Gefahr, emotional erpresst und zu einem Leben gezwungen zu werden, das er so eigentlich nicht will. Denn wenn die Beziehung unerträglich wird, kann er jederzeit die Reißleine ziehen und die Sache beenden. Das wird zwar nicht ganz ohne emotionale Blessuren verlaufen. Aber es wird keine wirtschaftlichen Folgen haben und kann erst recht nicht zu seinem finanziellen Ruin führen. Wo es keine Vaterschaft gibt, entstehen eben auch keine Verpflichtungen und der Staat hat keine Chance, irgendwelche Urteile zu fällen und Unterhaltszahlungen zu festzulegen.

Mit anderen Worten, wer gerne die Rolle des Vaters spielt und sich für eine Frau mit Kind entscheidet, hat eigentlich alles richtig gemacht. Er hat seine Liebe gefunden und sich trotzdem seine männliche Freiheit bewahrt. Vor allem aber hat er es mit einer Frau zu tun, die ihm dankbar sein wird und das zu schätzen weiß, was die klassische Ehefrau ganz einfach von ihm erwarten oder gar fordern würde. Eine Frau, die um seine Zuneigung buhlen wird, weil sie sich nicht in einer falschen Sicherheit wähnt. Denn sie weiß genau, dass sie keinen Staat, kein Gesetz und keinen Familienrichter hinter sich hat, sondern alles tun muss, damit ihr Mann zufrieden ist und bei ihr bleibt.

Kluge Männer wissen ohnehin, dass es besser ist, im Leben die Oberhand zu behalten und sich nicht von den Launen einer Frau abhängig zu machen. Aber nur wenige von ihnen beherrschen die Kunst, all die Fallstricke des Staates zu umgehen und sich nicht im Filz männerfeindlicher Gesetze zu verheddern. Hat nämlich eine Frau erst einmal einen Mann zum Ehemann und Vater gemacht, ist es um ihn geschehen und er ist nicht mehr Herr über sein Leben, sein Einkommen und sein Vermögen.

Es gibt daher immer mehr Männer, die zwar durchaus gerne Väter wären, aber die damit verbundenen Risiken einfach nicht eingehen wollen. Und es gibt nur wenige, die die Alternative erkannt haben und die Unterhaltspflichten anderen überlassen, während sie selbst ihr Leben so gestalten, wie es ihnen guttut. Sie dürfen eben nur nicht den Fehler machen, die Frau ihres Begehrens zu heiraten, oder gar ihr Kind zu adoptieren.