Gedanken über Herren und Sklaven

Es gibt eben Menschen, die von Natur aus zu Machern, Unternehmern, Managern bestimmt sind, während sich andere in ein mehr oder weniger ausgeprägtesd Sklavendasein als Untergebene einfügen und schon zufrieden sind, wenn es ihnen gut geht und sie nicht leiden müssen. Das kann man sehr gut im Geschäftsleben beobachten, wo es nicht ohne Grund so ist, dass die Einen die Befehle erteilen und die Anderen sie ausführen.

In der Beziehung zwischen den Geschlechtern ist das nicht viel anders. Zwar ist heute viel von Emanzipation, Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung die Rede. Auch steht es zumindest in der westlichen Welt den Frauen frei, jede Ausbildung zu machen, um ihr eigenes Geld zu verdienen. Aber der Kopf ist dennoch beim archaischen Denken aus der Steinzeit stehengeblieben. So hat zum Beispiel eine groß angelegte Studie über Dating-Portale zutage gefördert, dass die meisten Frauen nach wie vor einen Mann suchen, der ihnen überlegen ist, ein sicheres Einkommen hat und ihnen zu einem gesellschaftlichen Status verhilft, den sie aus eigener Kraft nie erreichen knnten. Dass sie sich damit voll von diesem Mann abhängig machen, kommt ihnen selten in den Sinn. Sicherheit und Ansehen haben eben ihren Preis und der bedeutet meist, auf ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit zu verzichten

Dazu passt, was jeder Sozialpädagoge bestätigen kann. Mädchen, die unter elterlichen Schlägen aufgewachsen sind, fühlen sich geradezu zwanghaft zu Männern hingezogen, die sie später ebenfalls schlagen werden. Das erklärt, weshalb dem stadtbekannten Macho die schönsten Mädchen zu Füßen liegen und der skrupellose Geschäftsmann im röhrenden Sportwagen stets eine zufrieden lächelnde Blondine an seiner Seite hat. Gerade Mädchen, die aus den unteren Schichten kommen und in einem Umfeld aufgewachsen sind, din dem es nie etwas anderes gab, als ein Leben in Abhängigkeit, sind eben von Männern fasziniert, die Erfolg und Stärke ausstrahlen.

Meist ärgern sich die anderen Männer, weil die schönsten Frauen einfach unerreicht für sie sind. Doch sie wissen nicht, dass hinter so mancher Glamour-Fassade ein rauer Alltag steckt. Denn eine Frau, die nichtd als ihre eigene Schönheit vorzuweisen hat, wird gnadenlos dem Mann ausgeliefert sein, von dem sie abhängig ist. Und sie wird versuchen, den schönen Schein so lange es geht aufrecht zu halten. Ein blaues Auge heilt schließlich wieder und wenn man sich geschickt anstellt, bekommt niemand etwas davon mit. Und die Striemen am Körper sieht sowieso nur der, der sie ihr beigefügt hat. Denn sie ist immer noch da, die Liebe zu dem Mann, um den sie ihre Freundinnen beneiden. Und sie wird immer wieder aufs Neue entfacht, wenn sie seine Lust spürt und die Gewissheit hat, noch immer begehrt zu werden. Männer sind eben herrschsüchtig und Frauen tun gut daran, sich ihnen unterzuordnen. So zumindest die weit verbreitete Denke unter den Blondienen dieser Welt. 

Doch da ist noch ein anderer Typus: Frauen, die sich zu älteren Männern hingezogen fühlen. Schon als Studentin waren sie in ihren Professor verliebt, später himmeln sie ihren Chef an, auch wenn sie seine Tochter sein könnten, und am Ende heiraten sie einen Mann, der deutlich "reifer" ist als sie und ihr Leben in die Hand nimmt, während sie sich bereitwillig führen lassen. Ich kenne zumindest eine Frau dieser Sorte. Als sie den Mann ihrer Träume heiratete, war sie gerade mal achtzehn und er war vierunddreißig. Ja, er hätte sie mit harter Hand geführt, verriet sie mir in einem vertraulichen Augenblick. Doch er sei ein guter Mann, hätte sie nie betrogen, sich stets um sie gekümmert und ihr ein Leben ohne Sorgen ermöglicht. Sie war in einem streng religiösen Elternhaus aufgewachsen, in dem die Rute der Zucht an der Tagesordnung war. Ich kann nur vermuten, dass ihr ebenfalls tiefgläubiger Ehemann diese Tradition fortgesetzt hat. Denn wer es gewohnt ist, sich unterzuordnen, ist meist auch bereit, strikte Regeln zu akkzeptieren und für Fehltritte bestraft zu werden.