Dating: Ein Blick, der über alles entscheidet

Ja, auch ich habe diverse Dating-Börsen im Internet genutzt, um die Frau meiner Träume zu finden. Da das Schreiben zu meinen angeborenen Stärken zählt, tat ich mich naturgemäß ziemlich leicht damit, die richtigen Worte zu finden und das Interesse zahlreicher Frauen zu wecken. Ich ließ mich von hübschen Bildern animieren, las idealisierende Selbstdarstellungen und forderte zum Dialog auf. Mit dem Ergebnis, dass ich an so manchem Wochenende zwei, drei, vier Dates hatte und manchmal auch ein wenig den Überblick verlor. Doch für meine Entscheidung brauchte ich am Ende keine Worte. Dafür genügte ein einziger Blick.

Es war seinerzeit immer wieder faszinierend, die Bilder im Kopf mit der tatsächlichen Realität zu vergleichen, die sich letztendlich meinen Augen präsentierte. Fotografie ist etwas Faszinierendes. Aber sie kann auch verdammt trügerisch sein. Klar kann Mann spontan beurteilen, ob sie schön oder weniger schön ist. Meist ist auch erkennbar, ob es sich um ein zierliches Ding mit eher mädchenhafter Anatomie handelt oder ein Weib mit allen Vorzügen seines Geschlechts. Ist sie ein naives Mädchen, das von ihrem Traumprinzen träumt oder ein Heimchen, das einen Mann im Haus sucht? Hat sie einen eigenen Kopf oder braucht sie jemand, der ihr sagt wo's langgeht? Sucht sie einem Partner fürs Leben oder nur einen Begleiter für die Freizeit? Je tiefer sich die wenigen Pixel eines Bildes ins Bewusstsein brennen, desto mehr hat man den Eindruck, genau zu wissen, um welchen Typ Frau es sind handelt.

Doch der Schein hält nicht immer der Wahrheit stand und Bilder sind selten mehr als eine Illusion. 

So zumindest meine Erfahrung. Denn den Frauen, denen ich Sonntag morgens beim Brunch, nachmittags im Café oder abends beim Dinner begegnete, waren immer anders, als das fertige Bild, das sich zuvor in meinem Kopf festgesetzt hatte. Immer. Die meisten von ihnen waren schlicht und einfach langweilig. Frauen in durchschnittlichen Berufen und mit durchschnittlichem Denken, die sich mehr dafür interessierten, was ich hatte als wer ich bin. Die meisten habe ich längst vergessen. Nur wenige haben im Gedächnis Spuren hinterlassen. Zum Beispiel die verlassene Hausfrau, die ständig von ihren Freundinnen erzählte und dabei überdeutlich ihre dicken Titten auf den Tisch packte. Das ist es doch, was ein Mann will, oder nicht? Nein ist es nicht. Zumindest nicht bei mir. Wir haben uns nie wieder gesehen.

Interessanter war da schon die kleine Übersetzerin aus dem Osten, die unbedingt einen reichen Mann wollte und ihren Lebensinhalt darin sah, in den richtigen Läden shopping zu gehen, die richtigen Marken zu tragen und sich dort aufzuhalten, wo man die Promis findet. Sie glaubte wohl, in mir das Objekt ihrer Träume gefunden zu haben. Zumindest habe ich mich ein paar Wochen recht lustvoll mit ihr vergnügt. Sie hat sich wirklich alle Mühe gegeben, ein richtig guter Fick zu sein. Aber irgendwann merkte sie wohl, dass ich keine Lust hatte, ihren Suger Daddy zu spielen. Und der erhoffte Millionär war ich auch nicht. Unseren letzten Fick hattern wir am frühen Morgen. Vermutlich erinnert sie sich noch heute an unser Finale. Denn ich habe mir ein richtig gutes Vergnügen gegönnt. Ich habe sie mir derb und heftig von hinten vorgenommen. Und es hat mir Spaß gemacht, dabei ihren kleinen Hintern mit der flachen Hand zu bearbeiten, bis er eine einzige rote Fläche war. Ich mag keine Weiber, die darauf aus sind, einen Mann auszunehmen. 

Ein besonderer Fall war auch die geradezu maskenhaft geschminkte Polin. Ich traf mich mit ihr bei einem Nobel-Italiener und sie hatte im Laufe des Abends außergewöhnlich häufig das Bedürfnis, sich "frisch" zu machen und in Richtung Damentoilette zu entschwinden. Klar wusste sie, dass ich ihr dabei unverhohlen nachsah. Sie hatte schließlich einen richtig hübschen Po, der in ihrem perfekt sitzenden Hosenanzug perfekt zur Geltung kam. Aber ich habe einen Blick für falsche Frauen und sie lösen bei mir eher Aggressionen als Lustgefühle aus. Wir waren nur drei Wochen zusammen und es war vermutlich allein ihr Hinterteil, das mich dazu veranlasst hatt. Sie ließ sich von mir reich beschenken und ich nahm zufrieden zur Kenntnis, dass sie im Gegenzug dafür alles tat, um mir die heißblütige Geliebte vorzuspielen. Vermutlich schämt sie sich noch heute dafür, sich meinem Willen gebeugt und sich zum ersten Mal in ihrem Leben völlig kahl rasiert zu haben. Aber ich wollte, dass sie nach meinem Abgang noch lange an mich denken würde.

Ich bin nie dahinter gekommen, was es ist, das manchen Frauen veranlasst, einen Mann geradezu anzuhimmeln und ihn als ihren Gott auf Erden zu sehen. Ich weiß nicht, warum manche heulen, wenn man ihnen nach einer ersten Begegnung klarmacht, dass man leider nichts für sie empfindet. Ich weiß auch nicht, warum manch eine Frau völlig unbeeindruckt von mir war während mir andere schon beim ersten Date ohne nachzudenken nach Hause folgten. Und ich habe keine Ahnung, warum ich die eine zum Abschied einfach in den Arm nehmen musste, während so manche andere von mir ging, ohne dass auch nur ein Funken Interesse, Verlangen oder auch nur Sympathie in mir zurückblieb.

Ich weiß allerdings, dass es da etwas gibt, was keiner von ihnen bewusst war, obwohl es letztendlich über den Verlauf jeder Begegnung entschied. Etwas, was in meinem Inneren geradezu wie ein Schalter wirkte, der über Interesse und Desinteresse, Verlangen und Gleichgültigkeit, Sympathie und Abneigung entschied. Denn meist genügte ein kurzer, dezenter und scheinbar flüchtiger Blick, um zwischen Ja und Nein zu entscheiden. Ein Blick auf ihren Po. Löste der das Verlangen aus, ihn sanft zu streicheln, fest zupackend zu vereinnahmen oder mit spielerisch klatschenden Schlägen in Vibration zu versetzen, hatte die Betreffende meine Zuneigung und die Dinge konnten ihren Lauf nehmen. Ansonsten würde nichts passieren. Nie und nimmer. Ohne Ausnahme.