Über Wissen, Stärke, Macht und Frauen

Es gibt ein paar simple Gleichungen, die eigentlich jeder kapiert, der die Welt mit realistischen Augen sieht: Wissen ist Macht. Stärke ist Macht. Geld ist Macht. Und wer Macht hat, kann sich einfach mehr erlauben. Er ist der Herrscher und alle anderen sind seine Untertanen. Das nennt man zwar heute anders, aber im Prinzip hat sich nicht wirklich etwas geändert. Und vor allem für Frauen hat diese Erkenntnis eine ganz besondere Bedeutung. 

Emanzen, die diese Worte lesen, werden zwar den Autor vierteilen, als Ketzer verbrennen oder zumindest an den Pranger stellen wollen. Aber an der Tatsache ändert das nichts. Denn auch wenn sie gerne eine völlig anderen Welt hätten, funktioniert die, in der sie leben noch immer nach genau denselben Prinzipien wie schon seit Tausenden von Jahren. Und sie zeigt den Frauen noch immer dieselben Grenzen auf, wie schon im Altertum. 

Zugegeben, die Frauen haben sich eine ganze Reihe von Rechten erkämpft. Sie dürfen heute studieren wie die Männer auch. Sie dürfen nach der Heirat ihren Namen beibehalten. Sie dürfen sich sogar von ihm scheiden lassen, ohne dass ihr Ehemann etwas dagegen tun kann. Auch dürfen sie eine Arbeit annehmen, ohne ihn um Erlaubnis fragen zu müssen. Sie unterliegen auch nicht mehr dem Züchtigungsrecht eines Mannes, ganz gleich ob er ihr Vater, Lehrer, Arbeitgeber oder Ehemann ist. Und sie dürfen sich kleiden wie sie wollen, ganz gleich ob sie sich lieber zugeknöpft geben oder es lieben, ihre Weiblichkeit offen zur Schau zu tragen. 

Man muss allerdings dazu sagen, dass diese Rechte nur für eine Minderheit der Frauen gelten und auf ganz wenige Länder der westlichen Welt beschränkt sind. In Südamerika, auf dem afrikanischen Kontinent, im vorderen Orient und  im gesamten asiatischen Raum sieht die Sache nämlich völlig anders aus. Doch auch dort, wo Frauen von Gesetzes wegen besonderen Schutz genießen, hat die Welt der Pragraphen oft wenig dem zu tun, was sich im Inneren der Häuser und Wohnungen abspielt. 

Wissen ist Macht? 

Frauen sind die besseren Schüler. Das kann jeder Lehrer bestätigen. Mittlerweile liegt auch die Verteilung männlicher und weiblicher Studenten bei um die 50 %. Das sollte aber zu keinen voreiligen Schlüssen verleiten. Schülerinnen sind nämlich nur so lange besser als die Schüler ihrer Altersgruppe, solange es genügt, lediglich zu wiederholen, was der Lehrer behauptet oder der Professor gemeint hat. Doch wenn es darum geht, das Gelernte in die Praxis umzusetzen, sieht die Situation völlig anders aus. 

„Deutsche Gründerszene bleibt ein Boys Club“ schreibt zum Beispiel Business Insider https://www.msn.com/de-de/finance/top-stories/neue-studie-deutsche-gr-c3-bcnderszene-bleibt-ein-boys-club/ar-BB16aFus
am 30.06.2020. Die nüchternen Fakten dazu: „Nur knapp 16 % aller Gründer in Deutschland sind weiblich“. Frauen neigen also eher nicht dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Lieber suchen sie bei einem Unternehmen Unterschlupf, das ihnen ein regelmäßiges Einkommen sichert. Oder sie suchen sich einen der männlichen Gründer, um dann an den Früchten seines Erfolgs zu partizipieren. Männer stehen eben auf und stellen sich den Herausforderungen des Lebens. Frauen ducken sich lieber am Boden und gehen auf Nummer Sicher. 

Das steht so natürlich nicht in der Mainstram-Presse. So schiebt es auch die weibliche Autorin des oben zitierten Artikels auf die bösen Männer, warum Frauen es einfach nicht schaffen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Die Wagniskapitalgeber sind schuld. Knapp 18 % der männlichen Startups würden nämlich von denen Geld bekommen, während es bei den Frauen nur lumpige 1,6 % sind. Kapitalgeber haken eben genau nach, bevor sie einem Unternehmen ihr Geld anvertrauen. 

Wissen ist Macht? Bei Männern wohl schon. Bei Frauen eher nicht. 

Stärke ist Macht?

Die meist Schreiberinnen der großen Verlage werden zwar nicht müde, immer wieder über Powerfrauen zu berichten, die es zu etwas gebracht haben. Aber ein Blick auf die Statistik zeigt, dass es von denen wohl nicht allzu viele gibt. Der Grund dafür ist eigentlich schnell ermittelt: Frauen studieren einfach das Falsche, um wirklich Stärke zu zeigen und nach oben zu kommen. In Fächern wie Raumplanung, Umweltschutz und Religionslehre haben sie mittlerweile die Männer überholt. Auch in den sozialen Fächern spielen sie ganz vorne mit. Selbst die Hörsäle im medizinischen Bereich sind heute überwiegend weiblich besetzt. Von einem nahezu ausschließlich weiblichen Studienfach wie Gender Studies ganz zu schweigen. 

Mit anderen Worten: Frauen gehen ein Studium eher aus emotionalen Motiven heraus an. Sie studieren, was ihnen liegt, was ihnen Spaß macht und was sie irgendwie für wichtig halten. Vor allem aber tummeln sie sich gerne in möglichst unspezifischen Studienfächern, die sich kaum in einen konkreten Beruf umsetzen lassen. Denn was sie mit dem erworbenen Wissen später einmal anfangen wollen, scheint also bei den Frauen keine besonders große Rolle zu spielen. Aber selbst von denen, die einen vielversprechenden Berufsweg angegangen sind, versanden erstaunlich viele auf dem Weg zwischen Studium und Karriere. So sind zum Beispiel in Deutschland nur 36 % aller Ärzte Frauen, obwohl es doch an der Uni noch wesentlich mehr waren. 

Frauen haben durchaus ihre ganz spezifischen Stärken. Man kann auch sagen, sie verfügen über angeborene Stärken, die sich deutlich von denen unterscheiden, die den Männern in die Gene gelegt wurden. Aber irgendwie schaffen sie es nicht, etwas daraus zu machen. Männer hingegen setzen ganz bewusst auf ihre Stärken und gehen mit aller Energie daran, etwas aus sich zu machen. Die einen gründen ein Unternehmen und werden ihr eigener Chef. Die anderen machen Karriere und haben irgendwann mehr Untergebene unter sich als sie überschauen können. Das heißt, Männer verwandeln gezielt ihre Stärken in Macht.

Nach dem Grund dafür kann man lange suchen. Am Ende bleiben nur Vermutungen übrig. Zum Beispiel die Beobachtung, dass es meist die weniger attraktiven Studentinnen sind, die ihr Studium wirklich ernst nehmen. Sie sind es dann auch, die sie verbissen auf ihre Karriere konzentrieren und tatsächlich eine Stufe nach der anderen nach oben kommen. Um diese These zu bestätigen genügt es, das Augenmerk auf die Studentenszene der einschlägigen Städte zu werfen. Auch ein Blick auf die Frauen in Führungspositionen ist sehr aufschlussreich. Die Frau, die männliche Phantasien auslöst, ist dort kaum zu finden. Das Gegenteil schon eher. 

Mächtig wird man eben nur, wenn man sich von Anfang an auf seine Stärken besinnt. 

Geld ist Macht?

Ein Mann, der etwas auf dem Kasten hat, der ist sich auch bewusst, dass ohne Geld nichts läuft in dieser Welt. Er wird also danach streben, möglichst viel vom großen Kuchen abzubekommen. Wurde er nicht von Haus aus mit einer Erbschaft gesegnet, wird er alles daran setzen, Einkommen in Kapital und Kapital in Vermögen zu verwandeln. Hat er den Punkt erreicht, an dem er sich über sein Einkommen keine Gedanken mehr machen muss, wird er sich das Auto kaufen, das er sich schon als kleiner Junge gewünscht hat. 

Ist er weniger intelligent, kauft er sich das Auto zuerst und versucht dann, das Geld dafür zu verdienen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.

Geld ist Macht und zwar dann, wenn es zu Vermögen geworden ist. Geld auf dem Konto ist etwas für die Dummen. Genauso wie alle Produkte, die von Banken zur Vermögensbildung angepriesen werden. Kapital in Form von Unternehmen, Wertsachen, Gold, Immobilien und Aktien hingegen macht einen Mann vermögend und mächtig. Der Angestellte kann noch so eine hohe Position haben, letztendlich wird er immer das tun müssen, was von ihm verlangt wird. Denn nicht wer Geld hat, ist mächtig. Sondern derjenige, der von Geld nicht mehr abhängig ist. 

Genau in diesem Bereich scheinen aber Frauen einen angeborenen Nachteil zu haben. Zwar gibt es durchaus reiche Frauen, aber meist stammt dieser Reichtum aus dem Nachlass eines Mannes. Es gibt auch Frauen, die selbst etwas auf die Beine gestellt haben und dabei erfolgreich waren. Aber besonders viele sind es nicht und so richtig reich wind bisher nur ganz wenige von ihnen geworden. 

Geld und Macht ist daher noch immer fast ausschließlich eine männliche Domäne. 

Herrscher und Untertanen

Frauen sind nicht minderwertig. Sie sind nur anders als Männer. Sie sind meist nicht zum Macher geboren, aber sie geben hervorragende Assistentinnen ab. Die allermeisten Frauen wollen auch gar nicht das Zepter in der Hand haben. Sie wollen nicht die Verantwortung schultern. Sie wollen auch nicht schuld sein, wenn etwas schiefgegangen ist. Sie sind gute Teamplayer, aber selten gute Chefs. Sie setzen sich ein, um eine Sache am Laufen zu halten und ein Projekt zum Erfolg zu helfen. Aber es ist selten ihre Sache oder ihr Projekt. 

Das hat nichts mit Sexismus zu tun. Das ist einfach kühle Beobachtung. 

Auf Fehmarn gab es mal eine Fischfrau, die hatte einen kleinen Verkaufswagen unten am Hafen. Sie war bekannt für die besten Fischbrötchen auf der Insel und wenn die Touristen da waren, hat sie fast Tag und Nacht geschuftet. Sie war eine nette Frau, immer gut gelaunt und immer zu einem kleinen Klönschnack bereit. Sie war auch recht hübsch und wurde eines Tages von einem Touristen entdeckt, der sich spontan in sie verliebte. 

Ein Jahr später trug sie seinen Namen. Sie hatte jetzt weniger zu tun und viel mehr Zeit für sich. Den Einkauf machte jetzt ihr Mann. Die Zubereitung hatten zwei preisgünstige Polinnen übernommen. ein weiteres Jahr später sah man sie nicht mehr. Dafür gab es jetzt drei Fischwagen. Der Mann kümmerte sich um alles und führte sechs Mitarbeiterinnen mit eiserner Hand. Seine Frau führte die Buchhaltung und ansonsten nur noch für ihn da. Aus dem Fischgeschäft war eine GmbH geworden. Er war der Geschäftsführer und sie war seine Angestellte. 

Die Zeiten, in denen Männer unter sich blieben und wichtige Geschäfte bei einem alten Cognac und einer guten Zigarre abgeschlossen wurden, sind weitgehend vorbei. Heute gibt es zwar Businessclubs allein für Frauen, in denen Männer ausdrücklich unerwünscht sind (so viel zu Sexismus). Aber die Männer haben meist kein Problem mehr damit, in ihren Kreisen auch Frauen aufzunehmen. Geraucht wird dort ohnehin nicht mehr und einem guten Geschäft ist es egal, wer darauf anstößt. 

Dennoch ist vieles noch so, wie es schon immer war. Zwar sind immer mehr Frauen immer besser gebildet. Doch in der Arbeitswelt kommt davon nur ein Bruchteil an. Dafür häufen sich die Akademiker-Familien mit ein zwei, drei Kindern, während man das in den unteren Chargen eigentlich nur noch bei den Asozialen antrifft, die ihr Einkommen ohnehin beim Staat abholen. Da drängt sich die Vermutung geradezu auf, dass sich ein Großteil der Frauen nur deshalb in der Hochschule oder der Uni tummelt, um dort einen Mann mit guten Zukunftsaussichten aufzugabeln. Denn wie schon gesagt: Die hässlichen machen Karriere und die Hübschen verschwinden irgendwo auf halber Strecke, werden weggeheiratet und tragen einen Doppelnamen. 

Der akademische Titel ist zwar nach ein paar Jahren Untätigkeit nichts mehr wert. Aber dafür waren es ganz entspannte Jahre zwischen Mutter und Kind, während der Herr des Hauses für den Wohlstand gesorgt hat und dafür eine treue Dienerin im Haus hatte. Nicht viel anders als im Zeitalter der miederbewehrten Damen und Herren mit Stock und Zylinder.