Nur wenn sie ihn ergänzt, ist alles im Lot
Was in der Industrie mittlerweile der Standard ist, beginnt zunehmen auch die Beziehungen zwischen Mann und Frau zu verändern. Globales Sourcing ist angesagt. Wenn die heimischen Frauen zu nervig sind, dann sieht sich der Mann mit Durchblick eben auf dem Weltmarkt um und macht eine exotische Frau glücklich, anstatt sich mit Hausmannskost zu begnügen.
Man kann es kaum glauben. Aber ein Mann, der in der Großstadt lebt, hat deutlich größere Chancen, eine passende Frau zu finden, als der Bewohner einer Landgemeinde oder Kleinstadt. Die Statistik zeigt nämlich, dass der Frauenanteil umso größer ist, je mehr Einwohner eine Gemeinde zählt. In Hamburg, Düsseldorf, Berlin oder München laufen also prozentual gesehen wesentlich mehr Frauen herum und kämpfen um das Männerangebot als anderswo.
Das klingt vielversprechend. Denn Konkurrenz belebt den Wettbewerb und ein Hahn, der sich unter all den Hennen im Stall die Schönste aussuchen kann, muss eigentlich nur warten, bis sie seinen Weg kreuzt. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus.
Die Sache hat nämlich schon grundsätzlich einen Haken. Großstadtfrauen haben normalerweise eine gute Ausbildung und einen Job, von dem sie leben können. Das macht sie unabhängig und finanziell selbstständig. Rein wirtschaftlich gesehen brauchen sie also keinen Mann und so findet man im urbanen Bereich besonders viele Frauen, die allein leben und daran eigentlich nichts ändern wollen. Ihre Lebensphilosophie heißt Freiheit, Selbstbestimmung, Emanzipation.
Ein Mann gehört bei ihnen zur Work-Life-Balance. Sie brauchen ihn gegen die Langeweile am Wochenende und um die anderen Frauen zu beeindrucken. Dabei geht es nicht um die große Liebe, sondern um Geld, Status und Ansehen.
Männer, die dieses Spiel mitspielen, haben es mit Frauen zu tun, die sich eigentlich selbst genügen. Ihr Kennzeichen ist Selbstüberschätzung. Ihr Leben ist auf Äußerlichkeiten fixiert: Teure Klamotten sind ihnen wichtig und ihr Erwerb gilt als lustvolle Freizeitbeschäftigung. Gewohnt wird natürlich im angesagten Viertel und das Auto muss die richtige Marke haben. Sie reden von Selbstverwirklichung, aber eigentlich verwirklichen sie nur die Maßstäbe der Anderen. Denn sie wollen wahrgenommen, beachtet, beneidet werden und das erreicht man nur, wenn man die richtigen Statussymbole hat.
Auch wenn sie sich gerne zu zweit zeigen, kennen sie eigentlich kein wir, denn ihre Gedanken kreisen immer nur um das eigene ich.
Es gibt Männer, denen das gefällt. Aber die sind eben auch sonst nur angepasst und zum Gähnen langweilig. Alle anderen verlassen irgendwann die Stadt, denn sie brauchen das alles nicht. Sie wissen nämlich, dass Frauen mit Selbstüberschätzung die falschen Frauen sind. Sie brauchen keine Emanzen und solche, die es sein wollen. Sie verzichten auch gerne auf die urbanen Karriereweiber, die eigentlich keinen Mann brauchen, weil sie sich selbst im Mittelpunkt des Universums sehen.
Ein richtiger Mann lässt sich von einer Frau nicht am Halsband führen. Er tut nichts, nur um sie zu beeindrucken und erst recht nicht, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Er braucht auch keine Statussymbole, denn er muss niemand beweisen, wer er ist und was er kann. Deshalb schenkt er sich den Stress und verzichtet auf ein Weib, das anstrengend ist, aber eigentlich die Mühe nicht lohnt.
Ein Mann mit Substanz ist vielleicht nicht der Reichste im Lokal. Er ist auch selten der Lauteste in der Runde. Aber vermutlich der Interessanteste. Er steht zwar selten im Mittelpunkt, obwohl er mehr zu sagen hätte als alle anderen. Doch wer sich mit ihm einlässt, trifft auf einen tiefgründigen Gesprächspartner, der nicht selten zu den ganz Großen auf seinem Gebiet zählt.
Die Egomanen unter den Frauen lächeln insgeheim über ihn. Schließlich trägt er nicht die Markenklamotten, die ihnen so wichtig sind. Und er fährt mit Sicherheit kein Auto, in dem sie gesehen werden wollten. Vor allem aber haben sie ein Problem mit Männern, die Tiefgang zeigen und weit mehr als Oberflächlichkeiten zu bieten haben. Sie sind lieber die begehrte Gespielin, die jeden haben könnte und keinen wirklich will. Bis der ganz Glanz eines Tages verblasst ist und sie froh sein kann, wenn sich überhaupt noch jemand für sie interessiert.
Aber das ist eigentlich egal, denn ein Mann mit eigenen Vorstellungen und konkreten Zielen wird ohnehin nicht auf ein Weib hereinfallen, das vielleicht äußerlich verlockend erscheint, aber in innen einfach nur hohl ist. Er wird auch keiner Emanze auf den Leim gehen, die meint, dem Mainstream folgen und sich frei, unabhängig und kämpferisch geben zu müssen.
Richtige Männer suchen eben Frauen, die noch Frauen sind. Frauen, die sich ihrer Weiblichkeit bewusst sind und keinen Grund sehen, daran etwas zu ändern. Kluge Frauen, die ihren Mann lieber mit ihrer Weiblichkeit ergänzen, anstatt ihm irgendetwas beweisen zu müssen.
Solche Frauen gibt es noch. Aber sie sind in der Mitte Europas zu einer eher seltenen Erscheinung geworden. Maskuline Männer, die lieber die echte Männlichkeit leben wollen, anstatt sich mit anstrengenden Frauen auseinanderzusetzen, haben sich daher von den europäischen Großstadtweibern längst gelangweilt abgewendet. Sie halten sich selten da auf, wo diese Sorte Frau zu finden ist. Sie denken kosmopolitisch und machen sich die Tatsache zunutze, dass es überall auf der Welt Frauen gibt, die noch so sind, wie Männer es sich vorstellen. Frauen, die ihre Rolle kennen und die Aufgaben wahrnehmen, die ihnen die Natur gegeben hat. Natürliche, unverdorbene, bildhübsche Frauen, die das Auge des Mannes ansprechen, seine Libido wachhalten und nicht vom Feminismus reden, sondern ihre femininen Eigenschaften demonstrieren.
Solche Frauen tragen die Handschrift strenger Hausherren, die ihre Kinder auch heute noch so erziehen, wie es schon Großvater getan hat. Väter, die ihre Töchter lieben, aber an der kurzen Leine halten und mit straffer Hand führen. Männer, die genau wissen, was von einer Frau erwartet wird und stolz darauf sind, wenn sie eines Tages einem jungen Mann ihre Tochter übergeben können und wissen, dass dieser seine Wahl nicht bereuen wird.
Denn während die westliche Welt zunehmend auseinanderbricht und die seit Jahrhunderten bewährten Werte aufgegeben hat, gelten in weiten Bereichen dieser Welt noch immer genau dieselben Regeln wie schon seit vielen Generationen. Hier wachsen nach wie vor Frauen heran, die ihr Lebensglück darin sehen, einen Mann zu finden, der gut zu ihnen ist, um ihm ein Leben lang eine treusorgende Ehefrau zu sein.
Wer das einmal erkannt hat, kann über Männer nur noch den Kopf schütteln, die bereit sind, sich mit den verwöhnten Gören unfähiger Väter auseinanderzusetzen, die niemand richtig erzogen hat. Und sie können über die Großstadtweiber von heute nur lachen, die zwar hohe Ansprüche stellen, aber einem Mann eigentlich nichts zu bieten haben, was seinen urmännlichen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.