Die Sache mit der Bananenfalte

Wisst ihr, was eine Bananenfalte ist? Bis vor einigen Minuten war mir dieser Begriff auch noch fremd. Aber ich wildere ja gelegentlich auf den Blogs der Gegenseite und da kommt Mann immer wieder auf überraschende Gedanken, die so manchen Aha-Effekt auslösen und viel über die weiblichen Intentionen verraten. Wie die Bananenfalte, auf die jede Frau stolz sein sollte. 

Wie bei vielen weiblichen Themen geht es hier um ein anatomisches Detail, das die Natur wohl ausschließlich zu dem Zweck geschaffen hat, um männliche Blicke auf weibliche Körper zu ziehen. Die Frauen tun zwar einerseits gerne entrüstet, wenn Männer ihnen nachsehen und ihr Blick dabei ausschließlich auf den Arsch fokussiert ist. Aber auf der anderen Seite tun sie alles, damit Männer genau das tun. 

Wie das funktioniert und was Männer besonders anmacht, das kann man dann auf Portalen wie zum Beispiel „Wunderweib“ lesen. Dort fand ich auch die Erkenntnis zur Bananenfalte. Die Headline lautete: „Was musst du über diese Stelle am Po wissen“ und wer immer den Artikel geschrieben hat, gab sich größte Mühe der Frauenwelt zu erklären, warum ein knackiger Po so wichtig ist und was genau einen solchen ausmacht. 

Aber zunächst einmal die Begriffsdefinition: Unter der Bananenfalte versteht Frau die horizontale Falte zwischen ihrem Po und ihren Oberschenkeln. Wenn sie einen flachen Hintern hat, ist da natürlich nichts und die magere Gesäßmuskulatur geht nahtlos in die Muskelstränge im Bereich des Oberschenkels über. Doch Männer mögen das eigentlich nicht, so die Ratgeberin. Männer mögen einen knackigen Hintern und der zeichnet sich nun mal durch eine deutliche Auswölbung nach hinten aus. Darauf sitzt es sich nicht nur bequemer. Er wird auch zu einem prominenten Merkmal weiblicher Anatomie und bewirkt genau damit den oben erwähnten Hinguck-Effekt. 

Das Wunderweib will natürlich, dass Männer hingucken und so geht es in den folgenden Zeilen darum, warum die eine einen richtig ausgeprägten Arsch hat und die andere eben nicht. Und vor allem um die Frage, was man tun muss, um den gewünschten knackigen Po zu erhalten. 

Der Grund für einen schlaffen Po ist nämlich nichts anderes als eine Gesäßmuskulatur, die im Laufe der Zeit immer mehr verkümmert ist. Das geschieht mit zunehmendem Alter. Es ist aber auch die Folge eines allzu bequemen Lebensstils, bei dem die Muskeln in der Körpermitte nur unzureichend gefordert werden. Typisch dafür sind Frauen, die sich den ganzen Tag den Arsch auf einem Bürostuhl breitsitzen und auch nach Feierabend nichts tun, um den dortigen Muskeln richtig Arbeit zu machen. 

Sport ist daher die generelle Empfehlung an Frauen mit Defiziten im optischen Erscheinungsbild. Squats wären gut, lautet die gut gemeinte Empfehlung. Wandern auch und sogar Streppensteigen lässt die Pomuskeln anschwellen, wenn es oft genug geschieht. Das erklärt, weshalb man kein Weib auf einem Rennrad sieht, das nicht mit einem straffen Po ausgestattet ist. Muskeln, die man ordentlich trainiert, tregten eben irgendwann in den Vordergrund. Wobei nachvollziehbar ist, dass man richtig viel und ausdauernde Muskelübungen braucht, um einen von Natur aus eher flachen Po zu einer Bananenfalte zu verhelfen. 

Natürlich dürfen in einem Ratgeber von Frau zu Frau auch die üblichen Tricks nicht fehlen. So sollen angeblich Cremes mit grünem Tee oder Koffein das Bindegewebe straffen. Und dann gibt es natürlich noch das, was in der Lingerie-Boutique diskret als Shapewear bezeichnet wird. Damit soll der Po, der es nicht freiwillig tut, mechanisch angehoben werden, um den ersehnten Hinguck-Effekt zu erreichen. 

Wir verraten der Gegenseite natürlich nicht, dass wir solche simplen Tricks mit einem Blick durchschauen. 

Wobei ein typischer Fall weiblicher Scheinheiligkeit nicht unerwähnt bleiben sollte. Im Juni 2020 trat Nadine Julitz, SPD-Abgeordnete am Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, an das Rednerpult und lästerte über ihre männlichen Kollegen von der verhassten Gegenpartei ab. Auf das die Bemerkung eines AfD-Abgeordneten hin, geiferte sie: “... haben mir alle, uns es sind nur Herren, auf den Arsch geguckt.“ Das war natürlich Sexismus und ein willkommener Grund, um mal wieder über die die bösen Nazis herzuziehen. 

In einem Fernsehbeitrag von RTL zu dem Vorfall konnte man anschließend eine Sprecherin von Terre des Femmes hören, die den Eindruck verbreiten wollte, dass Sexismus in den Parlamenten alltäglich sei und dass jede Frau darunter zu leiden habe. Leiden? Wenn ich mich an die Ratschläge aus einschlägigen Frauenmagazinen erinnere, habe ich dort noch nie gelesen, dass eine Frau ihren Po möglichst verstecken sollte, damit Männer nicht draufstieren können. Ganz im Gegenteil, der Artikel über die Bananenfalte bei Wunderweib wurde mit dem Hinweis auf ein halbes Dutzend dazu passender Artikel garniert. Die Überschriften: „Hübscher Knackpo: Übungen für einen straffen Po“, „Was dein Po über deine Gesundheit verrät“, „7 Gründe, weshalb wir unseren Po lieben sollten“, „Diese Hintern mögen Männer am liebsten“, „So bekommen sie einen Po wie Pippa Middleton“. 

„Metoo“ ist also noch immer lebendig. Doch dieser Hype hat wenig mit den Frauen zu tun, die wir auf der Straße, am Strand oder sonstwo treffen. Es ist nichts anderes als das neidische Gegeifere zu kurz gekommener Weibsbilder, die von der Natur vernachlässigt wurden. Denn auch sie sind weiblich und reagieren weiblich. Und dazu gehört, dass sie es lieben, wenn sie beachtet werden und ihnen jeder Mann hinterher sieht. Und dass sie den großen Hass kriegen, wenn es eben keiner tut. 

Wobei wohl keine Frau so richtig zufrieden mit sich ist. Die einen meinen, sie hätten einen zu großen Po, dafür aber zu kleine Titten, während andere mit ihren Schenkeln nicht zufrieden sind und so manches Pummelchen Workout bis zur Erschöpfung betreibt und einfach nicht einsehen will, dass sie schon von ihrem Körperbau her nie wirklich schlank werden kann. Und dann kommt auch noch Wunderweib daher und verkündet, dass es die Bananenfalte ist, die den entscheidenden Unterschied macht. 

Dabei sind wir Männer eigentlich gar nicht so und von Sexismus haben wir in Wirklichkeit keine Ahnung. Wir genießen einfach den Anblick, der uns freiwillig, ganz bewusst und nicht ohne unterschwellige Absichten geboten wird. Und wir blenden instinktiv alle Stimmen aus, die uns einreden wollen, wir wären ganz miese Typen, die Frauen nur unterjochen wollen, um unser Patriarchat aufrechtzuerhalten. Das müssen wir nämlich gar nicht. Dafür sorgen die Frauen schon von sich aus. 

Bananenfalte  ...

... oder eben nicht.