Der gewollt ungewollte Exhibitionismus
Jeder hat es schon einmal erlebt. Eine junge Frau bückt sich und alle Welt kann den Ansatz ihres Höschens sehen, weil ihr Rock einfach zu kurz ist, um ihre Pobacken zu bedecken. Sie steigt aus dem Auto und für einen kurzen Augenblick reicht der Blick bis an die Stelle, die ein winziger String-Tanga nur mühevoll bedecken kann.
Sie macht es sich entspannt im Park bequem und lüsterne Manner fragen sich, weshalb sie Unterwäsche trägt, die eigentlich nur aus ein paar symolischen Schnüren besteht. Sie bewegt sich im heißen Süden und hat auf jedes überflüssige Kleidungsstück verzichtet, doch ein einziger Windstoß lässt ihr leichtes Kleidchen nach oben flattern und gibt den Blick auf die volle Pracht ihrer Blöße frei.
Warum tun Frauen das? Weshalb folgen sie noch immer der uralten Tradition und tragen Röcke oder Kleider, die nach unten offen sind und es Männern mit eindeutigen Absichten denkbar einfach machen, auf ihre intimste Zone zuzugreifen? Was veranlasst sie, sich mit einem unbequemen Stringtanga zu begnügen, dessen schmale Stoffstreifen sich in ihre Poritze arbeiten und nicht einmal andeutungsweise in der Lage sind, ihre Schamlippen zu bedecken? Was treibt sie an, so kurze Röcke zu tragen, dass es bereits zur Herausforderung wird, wenn sie die Beine übereinanderschlagen oder einfach nur in einem Sessel Platz nehmen will?
Frauenkleider werden ja normalerweise von Männer kreiert. Doch letztendlich werden sie von Frauen gekauft. Auch der so beliebt gewordene String ist vermutlich eine männliche Erfindung. Besonders die extreme Version davon, die aus nicht viel mehr als einer Schnur besteht und die Form eines Höschens bestenfall nachahmt, ohne dessen Funktion zu erfüllen. Doch weshalb ziehen Frauen so ein Kleidungsstück an, das mit jedem Schritt in der Pospalte reibt und die Schamlippen mehr durchschneidet als umhüllt. Ist das nicht unangenehm? Tut das nicht weh?
Ich selbst habe es schon erlebt. Es war eine junge Mutter mit Kinderwagen. Sie bückte sich, um dem Kleinen ein Fläschen oder sonst irgend etwas zu reichen. Und was passierte? Der unpraktische Jeansrock rutschte ihr bis an die Pospalte hoch und jeder konnte sehen, dass darunter nichts trug. Hatte sie morgens kein frisches Höschen mehr im Schrank gefunden? Oder hatte sie es gar in der Eile vergessen?
Mir fällt auch eine Mitschülerin ein, in die ich seinerzeit unsterblich verliebt war, obwohl sie mich keines Blickes würdigte. Doch einmal geschah es. Sie erhob sich von ihrem Platz und streckte sich dem Lehrer entgegen, der ihr eine Klassenarbeit zurückgeben wollte. Es war die Zeit von Mary Quandt und die Röcke waren geradezu verboten kurz. Es gab zwar noch keine Tangas, aber sie trug ein ziemlich ausgeleiertes weißes Etwas, das etwas schlaff an ihr hing und nicht in der Lage war, ihr kleines Geheimnis zuverlässig abzudecken. Es war die erste Möse, die ich jemans zu Gesicht bekommen hatte.
Die modische Genderforschung behauptet ja, dass es zwischen Mann und Frau keine Unterschiede gibt, die nicht durch Gesellschaft und Erziehung hervorgerufen wurden. Doch die moderne Hirnforschung hat eindeutig nachgewiesen, dass bei Mann und Frau bei ein und derselben Tätigkeit völlig unterschiedliche Gehirnregionen aktiv sind. Es gibt ihn also, den kleinen großen Unterschied, der Frauen anders ticken lässt als Männer. Und der vielleicht diesen auffälligen Hang zum Exhibitionismus erklärt, wie man ihn bei keinem Mann beobachten kann.
Kein Mann würde auf die Idee kommen, selbst bei eiskaltem Winterwetter mit unten offener Kleidung auf die Straße zu gehen. Kein Mann würde sich in Kleidung zwängen lassen, die es noch nicht einmal erlaubt, sich ungehindert zu bewegen, geschweige denn bequem zu sitzen. Kein Mann würde es hinnehmen, dass jeder seinen Penis sehen kann, nur weil er etwas ungeschickt aufgestanden ist. Und er würde selbst bei der größten Hitze nicht auf seine Unterhose verzichten, die seinen Schwanz am richtigen Ort hält, ganz gleich was er tut und wie er sich bewegt.
Aber Männer sind ja ohnehin von der Natur wesentlich prktischer ausgestattet worden. Muss ein Mann pinkeln, sucht er sich einen Baum und tut diskret, was notwendig ist. Eine Frau muss dafür erst umständlich ihr Höschen nach unten streifen, ihren Rock bis über den Arsch nach oben schieben und sich auf diese Weise weitgehend entblößen, nur um einem Bedürfnis nachzugehen, dem sie dank ihrer kleineren Blase noch dazu deutlich häufiger nachgkommen muss als jeder Mann.
Dazu kommt, dass eine Frau nicht so ein praktisches Ding hat, das man in die Hand nehmen kann, um es beim Pinkeln ganz gezielt auszurichten. Nein, bei ihr kommt da unten einfach ein Strahl heraus, der wild in die Gegend spritzt und sich in keinster Weise steuern lässt. Ich wundere mich immer wieder, wie es die Frauen fertigbringen, sich nicht jedes Mal selbst nass zu machen.
Frauen sind eben immer im Nachteil und es scheint so, als sei das von der Natur so gewollt. Es ist daher kein Wunder, dass sie ein Leben lang nach dem Schutz eines Mannes suchen und ihn selbst dann innig lieben, wenn er sie schlägt und damit einem Urtrieb nachgibt, der schon seit Jahrtausenden zu seinen Grundeigenschaften gehört.
Steffen Wolfrath