Frauen: Nach zwei Jahrzehnten ist alles vorbei
Jeder kann sich noch an die Schönste in der Klasse erinnern, die jeder wollte, aber keiner zu fassen bekam. Sie wusste genau, dass alle scharf auf sie waren. Aber sie zeigte jedem ein überlegenes Lächeln, um sich dem an den Hals zu werfen, den sie für die beste Partie im Landkreis hielt. Meist erwies sie sich als eingebildete Zicke, mit der es keiner lange aushielt, bis sie mit Dreißig feststellen musste, dass ihr Glanz verblichen war und sich niemand mehr nach ihr umdrehte.
Menschen mit schlechtem Charakter neigen eben dazu, überheblich zu werden, wenn es das Leben gut mit ihnen meint. Sie neigen zur Selbstüberschätzung und fühlen sich groß, wenn sie auf Andere herabsehen können. Sie tendieren zum Narzismus und führen ein Dasein, bei dem ausschließlich das eigene Ich im Vordergrund steht. Das trifft auf Männer und Frauen zu, doch es sind Frauen, die dabei den Kürzeren ziehen und irgendwann brutal von den Höhen der Überheblichkeit in die Niederungen der Realität geworfen werden.
Denn eine schöne Frau über eine geradezu magnetische Anziehungskraft auf einen Mann aus. Auf jeden Mann, der ihr begegnet, der ihr nachsieht und der jede Anstrengung unternimmt, um sie für sich zu gewinnen. Doch die Natur ist ungerecht. Während sie die Männer meist recht würdevoll altern lässt, geht sie mit den Frauen ziemlich gnadenlos um.
Für eine Frau kann eine einzige Geburt genügen, um ihre sexuelle Anziehungskraft ein für allemal zu ruinieren. Nicht wenige gehen danach auf wie Hefeteig. Ihr einst prächtiger Arsch, den kein Mann übersehen konnte, verkommt nicht selten zu einer unförmigen Masse, über die Männerblicke bestenfalls gnädig hinwegsehen. Ihre Brüste verlieren jeden Halt und der restliche Körper wird von Fettpolstern geprägt, gegen die keine Diät und kein noch so ehrgeiziges Fitnessprogramm ankämpfen kann. Der Lack ist ab. Der Glanz ist dahin. Das Weib ist bestenfalls noch als Muttertier zu gebrauchen. Ihr Dasein als begehrte Frau hat keine zehn Jahre gedauert.
Meist sind die Teenies, die von Natur aus zur üppigen Formen neigen, diejenigen, die als erste die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich lenken. Sie haben schon sehr früh nennenswerte Brüste vorzuweisen, während ihren schlanken Freundinnen bestenfalls zaghafte Knospen gewachsen sind. Und sie haben einen Hintern, wie er sich für eine Frau gehört. Daher sind sie auch die ersten, die flachgelegt werden und Erfahrungen sammeln, die andere erst Jahre später machen werden. Meist sind sie es auch, die früh geheiratet werden, kurz darauf das erste Kind bekommen und … siehe oben.
Für die eher schlanken Exemplare unter den Frauen beginnt die Magnetwirkung deutlich später. Dafür hält sie aber länger an. Und sie erzeugt den Frauentyp, der mit der Illusion ins Leben tritt, unwiderstehlich zu sein und sich aussuchen zu können, wer das Vorrecht hat, die wohlgeformte Anatomie zu besteigen. Und der wird nicht selten nach primär materiellen Gesichtspunkten gewählt. Schließlich kennt sie ihren Wert, besser gesagt ihren Marktwert, und ist nicht für jeden Preis zu haben.
Die Hörsäle sind voll mit solchen Muschis. Meist hat die Zahl ihrer Liebhaber längst die Dutzendmarke erreicht und so manche hat sich einen Sugardaddy geangelt, der zwar mehr als doppelt so alt ist, wie sie selbst, dafür aber die Bereitschaft mitbringt, für einen regelmäßigen Fick regelmäßige Beiträge zum Lebensunterhalt zu leisten. Klar ist das nichts auf Dauer, aber man muss sich eben vermarkten, solange der Körper etwas wert ist.
Doch auch die weniger Begabten betrachten sich ständig im Spiegel und solange sie dabei ein gewisses Gefühl der Zufriedenheit entwickeln, werden auch sie alles tun, um sich in Szene zu setzen und einen guten Fang zu machen. Tinder beschleunigt diesen Vorgang und in der Disco treffen Angebot und Nachfrage aufeinander. Meist reicht es nur für den Rest des Wochenendes. Manchmal entsteht auch eine richtige Beziehung und man zieht zusammen, bis der Reiz des Neuen nachlässt und sich neue Optionen ergeben.
Es ist die Zeit, in der die Weiblichkeit die Regeln bestimmt. Die Zeit, in der sie sich wohlfühlen und das gute Gefühl genießen, gefragt zu sein, Begehren auszulösen und umworben zu werden. Die Zeit die irgendwann zur Volljährigkeit beginnt und gegen dreißig meist schon ihren Zenit erreicht hat. Grob zehn Jahre also, in denen sie noch jung und ansehnlich ist, während er weder Mühen noch Kosten scheut, um an das zu kommen, was den Mittelpunkt seines Denkens ausmacht.
Was danach kommt, bleibt den Launen der Natur überlassen. So manch eine sieht mit Dreißig schon so abgenutzt aus, dass die Nachfrage spürbar nachlässt und Torschlusspanik das Denken bestimmt. Plötzlich muss sie sich selbst bemühen, weil die Kerle nicht mehr Schlange stehen. Sie muss gegen die Anzeichen des Verfalls ankämpfen, um zumindest die Illusion aufrecht zu erhalten, im Spiel um das männliche Begehren noch eine Rolle zu spielen. Es ist die Zeit, in der die letzte Weiche gestellt wird. Entweder es findet sich noch einer, der Perspektiven verspricht. Oder es beginnt ein Leben als alternder Single, als frustrierte Emanze oder als einsame Frau, die sich nur noch mit ihresgleichen trifft, während sie unaufhaltsam dahinwelkt.
Denn, wie gesagt, die Natur ist ungerecht. Das Leben spielt ein unfaires Spiel. Das Weib kann in jungen Jahren noch so überheblich tun, am Ende steht es unweigerlich auf der Verliererseite. Sie kann die Männer nach Strich und Faden ausnehmen (und es finden sich immer welche, die das mit sich machen lassen), aber nach einem, spätestens zwei Jahrzehnten ist das Spiel zu Ende. Hat sie es bis dahin nicht geschafft, Beständigkeit in ihr Leben zu bringen und in einem Mann mehr als sexuelles Verlangen zu wecken, ist ihr Leben so gut wie gelaufen. Die Party ist vorbei. Die Chancen sind vertan. Der Sieger steht fest.
Und er ist am Ende immer der Mann. Für ihn halten nämlich die schönen Seiten des Lebens wesentlich länger an. Ein Mann hat seine Attraktivität mit dreißig noch lange nicht verloren. Er hat auch mit vierzig noch alle Chancen und selten Mühe, ein Weib zu finden, das seine Fantasie anregt und sein Leben bereichert. Auch wenn er schon mehrmals Pech gehabt hat und an die falsche Frau geraten ist, stehen ihm weiterhin alle Wege offen. Seine Lebensuhr tickt wesentlich langsamer. Er wird nicht einfach alt und uninteressant, sondern entwickelt in jeder Lebensphase eine neue, ganz eigene Anziehungskraft. Manche Frauen stehen geradezu auf Männer, die doppelt so alt sind, wie sie selbst (und dahinter stecken durchaus nicht nur materielle Interessen).
Nicht ohne Grund kennen die Yellow Press unzählige Männer in den Sechzigern, die noch immer von attraktiven weiblichen Wesen umgeben sind. Umgekehrt ist das kaum vorstellbar.
Das hat die Natur so gewollt und man kann unendlich darüber diskutieren. Es bleibt dennoch eine Tatsache, die sich nie verändern wird.