Flirt: Entscheidend ist, was sie tut. Nicht was sie sagt.
Jeder Psychologe weiß, dass Kommunikation zwischen Menschen nicht nur eine Frage von Worten ist. Sondern vor allem von Körpersprache. Was besonders interessant ist, wenn Mann einer Frau gegenüber steht und gerne wissen möchte, was sie wirklich denkt und was sie wirklich meint mit dem was sie sagt. Um das richtig zu interpretieren, muss man kein Psychologe sein. Dafür genügt es schon, ein paar untrügliche Signale zu kennen. Denn nur ganz wenige Frauen beherrschen die Kunst, ihre Körpersprache gezielt einzusetzen. Bei allen anderen gilt die Erkenntnis: Worte können eine falsche Fährte legen, aber der Körper lügt nie.
Das sagte mir zumindest eine befreundete Psychologin, als wir über das Problem sprachen, dass man bei Frauen nie sicher sein kann, dass sie auch das meinen, was sie sagen. Ich war damals single und auf dem Trip durch die Welt der Dating-Portale. Ein ziemlich frustrierender Trip, wie sich herausstellte. Und Zeit raubend noch dazu, denn ich verbrachte so manchen Abend mit Frauen, die mich eigentlich überhaupt nicht interessierten. Und wenn ich eine traf, die das richtige Bauchgefühl auslöste, stellte sich meist heraus, dass die Zuneigung nur einseitig war.
Von den einen verabschiedete ich mich freundlich und tröstete mich, zumindest einen unterhaltsamen Abend gehabt zu haben. Die anderen hätte ich zum Abschied am liebsten fest umarmt und nicht mehr losgelassen. Was ich dann aber nur selten tat. „Tue es,“ meinte meine Psychologin: „Umarme sie, wenn du sie magst. Ihre Reaktion wird dir mit Sicherheit verraten, wie sie wirklich zu dir steht. Der Körper lügt nie.“
Und sie hatte Recht. Schon beim nächsten Date habe ich den Test gemacht. Sie war recht hübsch und hatte die richtigen Rundungen am rechten Ort. Sie war äußerst sympathisch und schien keine Rolle zu spielen, sondern sich ganz einfach so zu geben, wie sie war. Unser Dinner wurde zum abendfüllenden Programm und wir kamen erst nach Mitternacht voneinander los.
Dann der entscheidende Moment. Ich drückte sie leicht an mich, bevor sie in ihr Auto einstieg. Ein nur leicht angedeuteter Kuss auf die Wange. Ein Blick, in dem eindeutig „ich mag dich“ steckte. Sie ließ es geschehen. Doch ihre Hände blieben inaktiv. Ihr Körper versteifte sich unmerklich. Ihr war nicht ganz wohl dabei. Eindeutig. Schade.
Was mir meine Psychologin sonst noch sagte, kann man eigentlich überall nachlesen. Aber nur wenige Männer kennen die kleinen Signale, mit denen eine Frau völlig unbewusst verrät, was wirklich in ihr vorgeht. Dabei muss man gar nicht lange üben, um diese Signale zu erkennen und zu verstehen. Man muss nur genauer hinsehen. Und man darf sich dabei von ihren Worten nicht ablenken lassen.
Keine Chance hast du, wenn sie beim Gespräch die Arme verschränkt. Sie will sich schützen. Sie traut dir nicht. Sie fühlt sich unwohl in deiner Gegenwart. Sie will sich entschieden von dir distanzieren. Viel deutlicher kann eine Frau ihre Abneigung nicht zum Ausdruck bringen. Ganz gleich, was der Grund dafür ist. Darüber musst du dir keine Sorgen machen. Du hast nichts „falsch“ gemacht. Du bist einfach an die Falsche geraten und es ist egal, was sie an dir nicht mag. Sie mag dich einfach nicht und es ist gut, dass du das eindeutig erkannt hast.
Manchmal ist es ein einziges Wort, dass solche Ablehnung auslöst. Oder du erinnerst sie an einen Mann aus ihrer Vergangenheit, mit dem sie echte Probleme hatte. Vielleicht fühlt sie sich dir auch überlegen oder meint zumindest, dass dem so ist. Oder sie steht ganz einfach auf einen anderen Typ Mann. Vielleicht hat sie sogar ein ganz allgemeines Problem mit Männern. Oder sie ist heute irgendwie nicht gut drauf. Auf jeden Fall läuft da nichts.
Zumindest nicht hier und jetzt, denn an einem anderen Tag und in einer anderen Situation kann das wieder völlig anders aussehen. Denn der erste Eindruck ist zwar entscheidend. Aber er ist nicht immer endgültig. Besonders wenn du mit einer Frau öfter Kontakt hast, kann sich ihr Eindruck von dir grundlegend ändern. Mit jeder Begegnung im Büro, im Fitness-Studio oder bei Freunden. Aber das merkst du dann schon. Zum Beispiel wenn sie nicht mehr ihre Arme verschränkt, wenn sie mit dir redet.
Es gibt übrigens noch andere subtile Signale, die dir ihre Abneigung verraten. Achte mal auf ihre Füße. Zeigen sie in deine Richtung, ist das ein gutes Zeichen. Hat sie sogar ihre Beine überkreuzt, während sie mit dir redet, wird sie sich so schnell nicht von dir abwenden. Steht sie allerdings seitlich zu dir und ihre Füße zeigen von dir weg, ist sie innerlich bereits auf der Flucht. Das alles weiß sie natürlich nicht so konkret. Aber sie weiß, ob sie sich in deiner Nähe gerne aufhält oder ob du für sie eher unangenehm oder uninteressant erscheinst.
Ähnlich deutliche Signale gehen von ihren Händen aus. Sind sie die meiste Zeit geschlossen, dann verschließt sie sich auch innerlich dir gegenüber. Oder sie nimmt sogar eine feindliche Haltung ein und will mit dir definitiv nichts zu tun haben. Ganz anders sieht es aus, wenn du beim Gestikulieren immer wieder die Innenflächen ihre Hände zu sehen bekommst. Das bedeutet, sie ist offen für dich. Sie mag dich. Sie ist bereit, sich näher auf dich einzulassen. Die nächste Steigerung ist dann, dass sie dich berührt. Rein zufällig, wie es scheint. Ohne konkreten Grund. Einfach so. Denn wer Körperkontakt sucht, signalisiert damit schon ziemlich eindeutig, dass alle Signale auf Grün stehen.
Ach ja, Hände sind übrigens weit verräterischer als du glaubst – und sie sich bewusst ist. Spielt sie ständig mit ihren Haaren oder mit irgend einem Objekt, das zufällig greifbar ist? Dann weißt du, dass sie deine Anwesenheit nervös macht. Sie ist irgendwie aufgeregt und fühlt sich unsicher in deiner Gegenwart. Das heißt, sie schaut zu dir auf. Du bist ihr überlegen. Aber sie fühlt sich dennoch von dir angezogen (denn sonst würde ja eines der Abwehrsignale auftauchen) und du hast gute Chancen, wenn du ihr die Scheu nimmst und dieses unterschwellige oben-unten-Gefühl abbaust.
An dieser Stelle darf natürlich ein Hinweis auf das Spiel der Augen nicht fehlen. Bricht sie ständig den Blickkontakt mit dir ab und ihre Augen wandern irgendwo in die Ferne? Dann ist sie nicht wirklich an dir interessiert. Du langweilst sie und sie ist bereits auf der Suche nach einem Anderen. Erwischst du sie dabei, dass sie nach oben schaut und dabei unmerklich den Mund verzieht? Dann ist sie genervt von dir, hält absolut nichts von dem, was du zu sagen hast, und wird die erstbeste Gelegenheit nutzen, um dir den Rücken zu kehren.
Unterbricht sie hingegen den Blickkontakt, indem sie nach unten schaut, ist sie vermutlich bereits verliebt in dich. Sie fühlt sich zu dir hingezogen, auch wenn eine ganze Tischplatte zwischen euch ist. Noch offensichtlicher ist, wenn sie ständig blinzeln muss. Auch das deutet auf eindeutige Gefühle hin, die sie noch nicht zu äußern wagt. Wobei hier nicht von dem ganz normalen Blinzeln die Rede ist, das jeder Mensch ans sich hat. Sondern von einem außergewöhnlich häufigen Blinzeln, das man einfach nicht übersehen kann.
Vorsicht ist geboten, wenn sie beim Reden ihre Hände zum Mund führt. Oder wenn sie auffällig oft mit den Fingern ihre Lippen bedeckt. Denn dann führt sie etwas im Schilde. Sie meint es nicht ehrlich mit dir. Sie möchte dich nicht verführen, sondern in die Irre führen. Sie ist ein falsches Luder, das keine guten Absichten hat und sich vermutlich nur mit dir einlässt, weil sie damit etwas erreichen will. Das ist der Typ Frau, der deine Zeit nicht wert ist. Es sei denn, du willst es ihr zeigen, gehst scheinbar auf ihr Spiel ein, fickst sie und zeigst ihr dann die kalte Schulter. Denn berechnende Frauen sind keine Emotionen wert.
Apropos Mund: Feuchtet sie wiederholt ihre Lippen an oder beißt mit den Zähnen auf sie? Dann wird es höchste Zeit, dich mit ihr zurückzuziehen. Denn wenn ihre Lippen feucht sind, sieht es anderswo nicht viel anders aus. Sie ist bereit. Sie will dich küssen. Sie will deine Hände da spüren, wo sie nicht jeder anfassen darf. Sie will, dass du sie endlich nimmst.
Das Vorspiel dazu ist meist ziemlich eindeutiger Natur. Sie macht ein Hohlkreuz, damit ihr Busen besser zur Geltung kommt und sich ihr Po aufreizend rundet. Ein Date, das mir in besonderer Erinnerung geblieben ist, war eine Polin. Sie war ein wahrer Leckerbissen von einem Weib. Wir trafen uns bei einem wirklich guten Italiener. Unser Dinner hatte mehrere Gänge und zog sich über eine kleine Ewigkeit hin. Zwischen jedem Gang stand sie auf und verschwand in Richtung Toilette. Sie hatte einen herrlichen Po und sie wusste es. Sie wusste auch genau, dass ich ihr nachsah und sie setzte ihre kleinen, festen Kugeln so in Szene, dass ich dem Anblick ganz bestimmt nicht widerstehen konnte. Bestimmt war dabei auch ein Hohlkreuz im Spiel, aber davon wusste ich zu der Zeit noch nichts.
Doch aus uns wurde ohnehin keine Geschichte. Spätestens auf dem Heimweg hatten sich so viele Warnsignale in meinem Bauch angesammelt, dass ich es für besser hießt, die Finger von ihr zu lassen. Sie war zwar hübsch anzusehen. Aber sie war extrem geschminkt und auch ihre übrige Körpersprache signalisierte mir, dass an dieser Frau irgend etwas nicht echt war. Als wir spät abends auseinander gingen, wusste sie zwar fast alles über mich. Aber ich hatte immer noch den Eindruck, sie eigentlich nicht wirklich kennengelernt zu haben.
Ich mag Frauen, die sich so geben wie sie sind und keine Rolle spielen. Natürliche Frauen, die ihr Ich nicht hinter einer dicken Schicht Schminke verbergen. Frauen, die mich einfach nur mögen und keine heimlichen Absichten verfolgen.
Dabei ist es hilfreich, wenn man die unvermeidlichen Körpersignale richtig zu deuten weiß. Aber es ist auch entscheidend, dem eigenen Bauchgefühl zu folgen. Denn der Körper lügt nie. Aber auch die Summe der unterschwelligen Eindrücke trügt nur selten.