These: Nur ein untreuer Mann bleibt dir treu
Es gibt sie: Paare, die ein ganzes Leben lang zusammenbleiben, ohne dass man den Eindruck hat, dass ihr Miteinander an Langeweile gestorben ist. Aber woran liegt es, dass die meisten Männer spätestens nach ein paar Jahren das Weite suchen, während andere weiterhin mit einer Frau zusammenleben, der man ganz bestimmt keine sexuellen Reize mehr abgewinnen kann? Hier der Versuch einer Erklärung aus rein männlicher Sicht.
Das Tragische am Leben ist die Tatsache, dass männliche Weisheit erst dann entsteht, wenn das halbe Leben schon gelebt ist. Die besten Lehren zieht unsereins nämlich aus der Erfahrung und die braucht ganz einfach ihre Zeit. Manche Männer werden zwar auch aus Erfahrung nicht klug, aber von denen soll hier nicht die Rede sein. Wer zum zweiten Mal heiratet, nachdem er schon beim ersten Versuch in ein finanzielles Desaster gelaufen ist, dem kann man eben nicht helfen. Wer sein Leben nicht selbstbestimmt angehen will und mit dem Denken aufhört, sobald ein Weib den Lebensweg kreuzt, der muss es eben auf die harte tour lernen.
Im Grunde genommen ist ein Männerleben nämlich ganz einfach. Wir wollen regelmäßig ficken und ansonsten unsere Ruhe haben. Die meisten von uns haben nämlich Wichtigeres zu tun, als ständig Bars durchzukämmen und Kneipen zu besuchen, um irgendwo ein Weib aufzugabeln. Wir haben eigentlich keine Lust auf die ganze Balz und sind meist zufrieden, wenn wir eine gefunden haben, die genügend Lust mitbringt, um einen konkreten Grund für ihre Anwesenheit zu liefern. Einigermaßen gut aussehen sollte sie natürlich. Und sie sollte ein paar hausfrauliche Fähigkeiten besitzen, denn ein richtiger Mann hat manchmal auch richtig Hunger.
Natürlich gehen wir gelegentlich fremd. Wenn die Kollegin mit dem kleinen Apfelpo Zuneigung signalisiert, dann nehmen wir die Gelegenheit gerne wahr. Auch die vernachlässigte Nachbarin lassen wir nicht einfach links liegen. Genauso, wie wir uns gerne ganz persönlich um jede hübsche Frau kümmern, die mit irgendeinem technischen Gerät nicht klarkommt. Nicht zu vergessen, die junge Schlampe von nebenan, der es ganz guttut, wenn ihr ein richtiger Kerl zeigt, wo der Hammer hängt. Männer können eben einfach nicht nein sagen, wenn eine Frau um Hilfe bettelt. Und wir sind mit einem großen Herz ausgestattet, in dem für weit mehr als eine Frau Platz ist.
Aber über all das muss sich die eine und einzige Frau in unserem Leben eigentlich keine Sorgen machen. Für uns ist nämlich ein Seitensprung lediglich eine Abwechslung für zwischendurch und kein Drama, an dem gleich die Welt zerbricht. Im Grunde genommen sind wir nämlich sehr anhänglich und wenn wir erst einmal eine gefunden haben, bei der wir uns wohlfühlen, dann muss schon viel passieren, bevor bereit sind, wir daran etwas zu ändern. Wir schätzen daher kluge Frauen, die Wichtiges von Unwichtigem trennen können und uns nicht ständig mit Eifersuchtsdramen nerven.
Keine Frau ist nämlich so einmalig wie sie glaubt. Die meisten sind sogar ziemlich mittelmäßig, wenn der Reiz des Neuen erst mal verflogen ist und wieder Klarheit die Gedanken beherrscht. Aber das ist bei uns Männern nicht viel anders. Damit können wir also ganz gut umgehen. Meist ist es uns sogar ganz recht, wenn sie einfach nur stillhält und uns machen lässt, bis wir fertig sind. Denn wie gesagt, wir Männer lieben unsere Bequemlichkeit und wenn eine Frau dafür sorgt, dass wir satt und zufrieden sind, dann können wir es durchaus bis ans Lebensende mit ihr aushalten. Vorausgesetzt, sie schafft es, die kleinen erotischen Highlights am Rande des gemeinsamen Wegs dezent zu übersehen und nicht an die große Glocke zu hängen.
Dass das Leben für die meisten von uns trotzdem ein ständiges Kommen und Gehen ist, liegt meist an den Frauen selbst. Die meisten von ihnen kapieren nämlich einfach nicht, dass sie nur eine ziemlich kurze Zeit auf Erden haben, in der sie für einen Mann wirklich interessant sind. Bis in die Zwanziger hinein sind die meisten durchaus reizend bis aufreizend. In den Dreißigern hinterlassen dann allmählich Kinder, Ernährung und Lebensstil ihre Spuren. Übrig bleibt dann noch ein Viertel an Frauen, die nach wie vor eine Sünde wert sind, während für den Rest die heiße Phase für immer vorbei ist. Ist auch dieses Jahrzehnt rum, bleiben bestenfalls noch Einzelexemplare übrig, für die ein Mann noch einen längeren Blick übrighat. Der Rest hat sein Leben gelebt und ist entweder dauerhaft in guten Händen oder hat eben Pech gehabt.
Frauen haben also zumindest aus sexueller Sicht eine äußerst begrenzte Haltbarkeit. Mehr als 15 Jahre schaffen es nur wenige, das begehrte Sexualobjekt zu spielen, auch wenn sie noch so sehr an sich arbeiten, um den Verfallsprozess aufzuhalten. Das ist zwar bedauerlich. Aber es steckt wohl tief in den weiblichen Genen, auch wenn uns eine ganze Wissenschaft glauben machen will, dass das Geschlecht eigentlich nur ein gesellschaftliches Konstrukt ist.
Das Interessante daran ist, dass es trotz dieser rein biologischen Aspekte unzählige Paare gibt, die irgendwann in jungen Jahren zusammengefunden haben, und trotz aller Stolperstrecken des Lebens im Rentenalter immer noch zusammen sind. Schönheit kann also nicht der einzige Aspekt sein, der ein Paar verbindet. Auch sexuelle Begehrlichkeit ist es offensichtlich für viele Paare nicht. Es muss also noch eine weitere Kraft geben, die sich jenseits der männlichen Libido und der weiblichen Anziehung bewegt.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach, das Geheimnis langjähriger Beziehungen zu ergründen. Ein Mann in einer Beziehung, die schon ein paar Jahre besteht, muss sich nämlich nur die richtigen Fragen stellen: Was bleibt von ihr übrig, wenn die Schönheit eines Tages verwelkt und die sexuelle Anziehung definitiv zu Ende ist? Was verbindet mich mit ihr über die reine Körperlichkeit hinaus? Warum habe ich mir nicht schon längst eine Andere gesucht, als offensichtlich wurde, dass sie beginnt, dahinzuwelken wir das Herbstlaub?
Um auf die Antwort zu kommen, muss Mann sich mit ein paar Fakten vertraut machen, über die sich nur wenige im Klaren sind. Wenn wir uns zu einer Frau hingezogen fühlen, dann ist da immer mehr als nur Sex im Spiel. Wir lieben nicht ihren knackigen Po und die Art, wie sie ihn bewegt. Wir sind auch nicht von ihren langen Beinen fasziniert, die direkt den Weg ins Paradies zu weisen scheinen. Und es sind auch nicht ihre Titten, die genau das Format haben, das zu unseren Vorlieben passt. Nein, es geht immer um mehr als um reine Körperlichkeit.
In Wirklichkeit begegnen wir einer Frau nämlich auf drei Ebenen: Da ist natürlich die körperliche Ebene mit allem, was unserer Libido die richtigen Signale schickt. Aber auch die Sympathieebene spielt eine ganz wichtige Rolle. Wo weder Emotionen, noch Gefühle und tiefere Zuneigungen im Spiel sind, wird auch keine Beziehung entstehen, die mehr als ein paar Wochen überlebt. Schlussendlich ist auch die intellektuelle Ebene entscheidend. Eine Frau, mit der man keine nennenswerte Unterhaltung führen kann, wird nach dem Sex so langweilig sein, dass die Beziehung von ganz alleine einschläft, sobald der Reiz des Neuen verflogen ist.
Die Frau fürs Leben hat von all dem etwas. Sie ist sexy und macht Lust auch wenn sich die Frequenz der sexuellen Begegnungen im Laufe der Zeit verändern wird. Sie ist liebenswert und strahlt diese warme Weiblichkeit aus, der sich kein Mann entziehen kann. Und sie ist eine Gesprächspartnerin, mit der man viele Stunden zusammensitzen kann, ohne dass der Gesprächsstoff ausgeht. Mit so einer Frau kann es ein Mann jahrzehntelang aushalten, ohne dass der Wunsch nach Veränderung in seinem Inneren nagt. So eine wird er schmerzlich vermissen, falls es zu einer Trennung kommt und er wird an ihrer Seite bleiben, ganz gleich, was passiert.
Wenn also eine Frau behauptet „Er hat mich wegen einer Jüngeren verlassen“, dann ist das meist nur die Hälfte der Geschichte. Die allerwenigsten Männer verlassen nämlich eine Frau, nur weil ein junges Ding ihren Weg gekreuzt hat. Die meisten suchen eher einen Weg, um zweigleisig zu fahren, solange es geht. Oder sie leben einfach ihre sexuellen Bedürfnisse aus, bis die Schnepfe nichts mehr zu bieten hat, was eine Fortsetzung lohnt. Eine kluge Frau weiß das. Sie weiß auch, dass Sex und Beziehung zwei Themen sind, die nicht zwingen im selben Haus stattfinden müssen. Also verhält sie sich diskret und genießt die Rolle der alten Vertrauten, zu der er immer wieder zurückkehren wird, auch wenn ihre Reize eben ein Opfer der Zeit geworden sind.
Das wird er meist auch. Wir Männer können nämlich sehr genau zwischen Lust und Liebe unterscheiden. Wir sind ausgeprägte Gewohnheitstiere. Wir schätzen es einfach, in einer festen Beziehung zu leben, unsere Gewohnheiten zu pflegen, von vertrauten Menschen umgeben zu sein und einen ruhenden Punkt im Leben zu haben, an den wir den mentalen Akku wieder auftanken können.
Wenn wir uns daher scheiden lassen, dann natürlich wegen einer Jüngeren. Alles andere würde schließlich keinen Sinn machen. Aber immer auch aus ganz anderen Gründen. Und die haben meist mit einer Frau zu sein, die eben keine kluge Frau ist.