Gleich und gleich gesellt sich gern
Es ist schon erstaunlich, mit welchen Vorstellungen so manche Frau durchs Leben geht. Man bekommt es manchmal mit, wennman einer Gruppe weiblicher Schnattergänse am Tisch nebenan zuhört. Denn nur wenn sie unter sich sind, wird deutlich, was sie wirklich denken. Was sie über die Männer denken. Und wie der Mann zu sein hat, dem sie erlauben würden, ihren ach so wertvollen Körper zu berühren.
Vor allem sollte er zuhören können, denn das ist genau das, was sie selbst nicht kann. Das heißt, er sollte geduldig ihren Wortschwall ertragen und kein Problem damit haben, dass sie ihm selbst kaum die Chance gibt, auch nur einen einzigen vollständigen Gedanken zu äußern.
Natürlich ist sie emanzipiert. Sie verdient schließlich ihr eigenes Geld und kann sich ihre Klamotten selbst kaufen. Doch für alles andere sollte eigentlich er aufkommen. Nicht weil sie einen Mann sucht, der sie aushält. Eher weil sie sehr darauf bedacht ist, dass die Bilanz immer zu ihren Gunsten ausfällt. Schließlich sieht sie gut aus oder ist zumindest fest davon überzeugt. Da kann man von einem Mann schon etwas verlangen.
Emanzipiert heißt natürlich auch, dass sie nicht kochen kann. Nicht richtig, zumindest. Also muss er sie öfter mal zum Essen ausführen. Und das möglichst so schick, wie sie sich gerne kleidet. Bei solchen Auftritten wäre es auch toll, wenn er ihr die Tür öffnet, ihr aus dem Mantel hilft und den Stuhl für sie zurechtrückt. Schließlich muss man es ja mit der Emanzipation nicht übertreiben.
Die ganze Sache hat nur einen Haken. So ein Typ ist vielleicht gut für den großen Auftritt. Damit kann man die eigenen Kolleginnen, Freundinnen und vor allem Feindinnen neidisch machen. Aber auf ihn verlassen kann man sich definitiv nicht. Und wenn man ihn mal wirklich braucht, hat er garantiert eine plausible Ausrede.
Neulich nachts wurden sie zum Beispiel von einer Horde Halbwüchsiger angepöbelt. Man konnte ihm die Angst geradezu im Gesicht ansehen. Nicht auszudenken, wenn sie versucht hätten, sich über sie herzumachen. Vermutlich hätte er ganz schnell sein Risiko abgewogen und das Weite gesucht. Vielleicht hätte er noch die 110 angerufen. Aber er hätte sich garantiert nicht mit Leib und Leben für sie eingesetzt. Ihr Pech, aber die eigene Sicherheit geht ihm natürlich vor.
Das sollte sie aber nicht wirklich überraschen. Schließlich ist er aus demselben Holz geschnitzt wie sie. Und er braucht keinen Problemfall, sondern ganz einfach nur ein Weib, mit dem gut Ficken ist und mit dem man die Kumpels beeindrucken kann. Dafür lässt er gerne etwas springen. Aber ansonsten ist bei ihm eigentlich alles auf mein, mir, ich gepolt.
Dass er ihr Gezicke und Gelaber so lange ausgehalten hat, liegt eigentlich nur daran, dass sie einen hübschen Arsch hat und sich jedes Mal, wenn er sie ausführt, mit einem anständigen Fick bedankt. Ansonsten ist auch er natürlich ständig dabei, sein Leben zu optimieren. Nicht nur beruflich, sondern auch privat. Und die Beziehung mit ihr ist ja eigentlich schon in die Jahre gekommen.