Penis: Perfekt ist nicht das, was du denkst
Frauen lieben ihn, auch wenn sie dir etwas anderes erzählen. Sie sind genauso scharf darauf, wie du auf ihr Gegenstück bist. Manche glauben sogar, du denkst damit. Und dann gibt es natürlich jene, die neidisch auf ihn sind, weil sie selber gerne einen hätten. Die Rede ist von deinem Penis und es wird höchste Zeit, einmal mit ein paar Mythen aufzuräumen.
Bringen wir’s gleich hinter uns. Der erste Mythos ist natürlich die Größe. Je größer, desto besser, glauben die meisten Männer und und sehen kritisch auf ihr Exemplar herab, während auf dem Tablet ein Porno läuft, in dem sie formatfüllend gezeigt bekommen, wie ein richtiger Schwanz beschaffen ist. Aber ist die Größe wirklich alles entscheidend? Die Antwort: Ja, aber.
Um da herauszufinden, habe ich mich in ein Internet-Forum geschlichen, in dem Frauen normalerweise unter sich sind. Verdeckte Ermittlung sozusagen. Oder investigativer Journalismus. Au jeden Fall eröffnete ich einen Thread und fragte unter dem wenig originellen Tarnnamen Stefanie, wie des Mannes bestes Stück wohl beschaffen sein sollte. Die Antworten darauf waren verblüffen. Oder auch nicht:
Die Länge sei nicht wirklich wichtig, war die einhellige Meinung. Ganz im Gegenteil, es sei eher lästig, wenn das Ding bis an den Anschlag einfahren würde. „Der perfekte Schwanz füllt mich gut aus, aber er sollte keinesfalls anstoßen,“ brachte es eine Samira auf den Punkt. „Siebzehn Zentimeter sind genau richtig, hatte eine Elli wohl bei ihrem Liebsten nachgemessen. „So ein Riesenpenis macht mir Angst,“ gab eine Evi zu, sagte aber nicht, wo nach ihrer Meinung der Riese anfängt. „Der Umfang ist mir persönlich viel wichtiger als die Länge,“ steuerte eine Karina zum Thema bei und löste damit eine lebhafte Diskussion aus, die für mich als männlichen Spanner durchaus interessant war. Am Ende hatte ich zwei Eckwerte, die zumindest in diesem Kreis als ideal angesehen wurde:
So um die siebzehn Zentimeter lang sollte das gute Stück schon sein, war man sich einig. Im voll ausgefahrenen Zustand natürlich. Und eine Dicke zwischen drei und fünf Zentimetern wäre schön. Da lagen die Meinungen offensichtlich sehr weit auseinander. Aber insgesamt kam ich doch zu einer eindeutigen Schlussfolgerung: Kurz und dick scheint auf weitaus mehr Zustimmung zu stoßen, als lang und dünn. „So ein dünnes Ding flutscht einfach rein und raus und ich spüre überhaupt nicht,“ so eine recht anschaulich vorgebrachte Erfahrung.
Ach ja, ein leicht nach oben gebogener Penis wird nicht als Geburtsfehler angesehen, sondern gilt bei der Damenwelt offensichtlich als besonders „ergonomisch“. Das hat die virtuelle Annika wirklich so geschrieben.
Aber es gibt eigentlich keinen Grund, in Depressionen zu verfallen, sich minderwertig zu fühlen oder von Sex auf Alkohol umzustellen, auch weil er eigene Penis objektiv kleiner ist als das, was sich die meisten Frauen wünschen. Daher hier ein hilfreicher Tipp quasi von Mann zu Mann: Genauso wie es große und kleine Schwänze gibt, kennt die Natur glücklicherweise auch große und kleine Frauen. Wenn sich also die vollbusige Solveigh aus dem Vertrieb nicht wirklich beeindrucken lässt. Bei der Selma aus der Buchhaltung kann man zwar nicht in die Vollen greifen. Dafür hat sie aber einen süßen kleinen Arsch und würde vermutlich selbst einen Durchschnittspenis bereits als oversized empfinden.
Wobei es für mich recht erstaunlich war, wie freizügig sich Frauen über männliche Qualitäten im Bett unterhalten, wenn erst mal eine das Thema aufgebracht hat. Der Thread zog sich nämlich fast über eine Woche hin (natürlich immer wieder von meinen Fragen angefeuert), aber das Thema Penisdicke und länge war eigentlich schon am ersten Tag abgehandelt. Viel wichtiger schien den Weibsen nämlich das Gesamterscheinungsbild des Mannes zu sein und da spielte die Schambehaarung eine nicht unwichtige Rolle.
Ja, er solle da unten durchaus Haare haben, war die einhellige Auffassung. Aber irgendwie schien es wie beim männlichen Bart zu sein. Nicht alle Frauen stehen darauf, aber wenn, dann bevorzugen sie eine sorgfältig gepflegte und auf kurz getrimmte Gesichtsbehaarung. Einem wild sprießenden Rauschebart können nur wenige Frauen etwas abgewinnen und auch der aktuelle Holzfäller-Look stieß auf deutliche Vorbehalte. Um den Penis herum, so war man sich einig, sollte es genauso sein. Er sollte sein Kraushaar gleichmäßig zurechtstutzen, aber eine Komplettrasur war eher unerwünscht. Das nur, falls sich jemand Gedanken darüber machen sollte.
Was die eigene Intimbehaarung angeht, habe ich deutliche Altersunterschiede ausgemacht. Die offensichtlich jüngeren Teilnehmerinnen des Forums schienen fast ausnahmslos rasiert zu sein. Einige ließen sogar durchblicken, dass sie sogar regelmäßig ein komplettes Waxing über sich ergehen. "Besonders beim ersten Mal soll alles perfekt sein," lautete ein Kommentar. "Schließlich soll seine Zunge an keiner Stelle auf kratzige Haut treffen." Offensichtlich kennt man das mittlerweile aus den Pornos, die auch Frauen interessiert konsumieren.
Bei den älteren Frauen scheint es da eher Vorbehalte zu geben. So völlig unbehaart wollten wohl die wenigsten unter ihnen ihrem Liebhaber entgegentreten. Aber gepflegt getrimmt sollte der Blickschutz denoch sein.
Ein Posting, das ich mir aufgeschrieben habe, war übrigens folgendes: „Ich meine, der richtige Penis hängt auch ganz entscheidend von dem Mann ab, der dran hängt,“ lautete eine Aussage, die zu Denken geben sollte. „Wenn der nicht damit umgehen kann, bringt auch der perfekteste Penis nichts.“ Was eigentlich jedem Mann einleuchten sollte. Was nützt der eindrucksvollste Schwanz, wenn sein Eigner nie kapiert hat, dass man damit weit mehr machen kann, als einfach wild ficken, kräftig abspritzen und fertig.
Interessant ist auch, was mir bei meinen Recherchen noch so alles aufgefallen ist. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass Rauchen die Größe des Penis beeinflussen kann. Die Folgen sind zwar nicht dramatisch, aber ein Kettenraucher kann durchaus damit rechnen, dass sein gutes Stück im Laufe der Zeit um bis zu einem Zentimeter schrumpft.
Frauen mögen zwar manchmal verdammt lange brauchen, bis sie endlich kommen. Doch dafür hält ihr Orgasmus gut und gerne eine halbe Minute an, während bei unsereins schon nach sechs Sekunden alles aus und vorbei ist. Das spricht eigentlich gegen die schnelle Nummer und für mehr Genuss beim Sex, um jede Minute davon voll auszukosten. Wobei die meisten Männer wohl eher nicht zu den Genießern zählen und viel zu schnell kommen. Ganze zwei Minuten soll der durchschnittliche deutsche Mann brauchen, bis er fertig ist. Einige schaffen es sogar in fünfzig Sekunden. Da müssen sie sich nicht wundern, wenn sich ihre Gespielin früher oder später frustriert einen Anderen sucht, der sie nicht einfach im entscheidenden Moment in der Luft hängen lässt.
Übrigens reden Frauen durchaus recht offen über das, was sie zwischen den Beinen haben. In Männergesprächen kommt die Votze, Möse oder Muschi zwar auch häufiger vor. Aber über das eigene Equipment mögen Männer untereinander eher nicht reden. Und Vergleiche stellen sie höchstens im Teenager-Alter an.