Beziehung: Warum Männer eigentlich fremdgehen
Männer sind böse. Sie sind toxisch. Sie sind sexistisch. Ständig gucken sie den Frauen auf den Arsch, wollen grabschen, tätscheln und sogar Sex. Außerdem kann man ihnen nicht trauen, denn sie haben ihren Schwanz nicht unter Kontrolle. Ganz besonders wenn es alte weiße Männer sind, die alte weiße Frauen einfach links liegen lassen.
Solche hochdifferenzierten Aussagen kann man mittlerweile in allen Medien lesen. Im Radio hört man ständig vom Problem Mann und im Fernsehen diskutieren Frauen männliche Anmache, die ganz bestimmt schon lange keiner mehr angegrabscht hat. Der Grund dafür ist ganz einfach: In den Redaktionen sitzen mittlerweile fast nur noch Frauen, um die Tasten zu bedienen. Seitdem nämlich die Verlage nicht mehr so üppig verdienen, wie zu ihren goldenen Zeiten, ist Sparsamkeit angesagt. Dazu gehört, dass sie nur noch Schreiberlinge einstellen, die bereit sind, für kleines Geld große Artikel zu schreiben. Die meisten von ihnen arbeiten als VolonärInnen für ein Taschengeld und die Hoffnung auf eine Festanstellung. Andere verdienen sich ihr Salär als FreiberuflerInnen und werden schlichtweg pro Wort bezahlt (wobei die falsche Schreibweise hier ganz bewusst gewählt wurde).
Achten sie mal darauf. Machen Sie eine Strichliste und halten sie fest, wie oft ein weiblicher und wie oft ein männlicher Name über einem Artikel steht. Ich wette, auch Sie kommen zu einem eindeutigen Ergebnis. Die Weibsen sind eindeutig in der Überzahl. Und sie stecken voller Frust. Das liest man in jeder Zeile und das muss man auch verstehen Schließlich haben sie viele Jahre ihres Lebens vergeudet, um solche wichtigen Themen wie Journalistik, Germanistik, Soziologie und Gender Studies zu studieren und dann springt dabei nicht einmal ein Job raus, von dem man anständig leben kann. Also lassen sie den angestauten Ärger an denen aus, die etwas richtiges gelernt haben und folglich auch gutes Geld verdienen.
Und das sind nunmal Männer. Das ist heute so und das ist nie anders gewesen.
Wer heute Mann ist und Journalismus studiert, der hat irgendwie die Regeln nicht verstanden. Denn eigentlich müsste er schon im Vorfeld wissen, dass ihm nicht nur ein bescheidener Lebensstil, sondern auch ein Berufsleben mitten im Zickenkrieg bevorsteht. Als Mann wird er in der feministisch verseuchten Medienwelt von heute bestenfalls noch geduldet. Er ist von lauter menstruierenden Wesen umgeben, die zwar nichts wirklich wissen, aber das umso überzeugter. Er wird also einen Großteil seiner Lebensenergie dafür aufwenden müssen, sich im gackernden Hühnerstall als Hahn zu behaupten. Wenn er in diesem Umfeld die Hühnerleiter hochklettern und Karriere machen will, wird er vermutlich nicht darum herumkommen, als ersten Schritt die Gleichstellungsbeauftragte umzubringen.
Richtige Männer tun sich das nicht an. Sie studieren lieber etwas, was Hand und Fuß hat. Also ein Fach, bei dem die Arbeitgeber schon in der Uni Schlange stehen und die Headhunter einen Diener machen. Denn während die hippen Teenie-Weibchen „irgendwas mit Medien“ studieren und sich auf ihren brotlosen Job im Großraumbüro vorbereiten, geht er gezielt sein Lebenswerk an. Sie finden ihn zwar fürchterlich langweilig, weil die aus der Informatik-Truppe alle langweilig sind und eigentlich nur mit Ihresgleichen klar kommen. Oder sie halten ihn für einen spleenigen Tüftler, der ständig im Labor herumhängt und immer nur von seiner Erfindung redet. Aber ihn berührt das nicht weiter. Er ist schließlich Mann. Er lebt nicht nur im Hier und Heute, sondern hat klare Visionen und arbeitet daran.
Er weiß auch, dass sich das Blatt irgendwann wenden wird. Irgendwann wird er nämlich sein Ziel erreicht haben und auf dem oberen Treppchen der Hühnerleiter stehen. Dann wird er der Hahn im Korb sein, den alle anhimmeln und alle haben wollen. Dann werden ihn die Kücken von damals plötzlich für ganz toll und begehrenswert halten. Dann werden sie nicht mehr kichernd zusammenstehen und abschätzig über ihn quatschen. Spätestens dann, wenn er seinen BMW neben ihren Polos abstellt, werden sie feuchte Höschen bekommen und sich nach ihm verzehren. Dann werden sie das begehrenswerte Weibchen spielen und sich in Pose werfen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie werden sich anbieten wie die Nutten am Straßenrand, nur um ein Stück von seinem Wohlstand zu ergattern.
Denn die Feministinnen haben zwar viel erreicht und uns alle mit Gendersternchen und einem unaussprechlichen Wortschatz beglückt. Sie haben auch alles getan, um uns Männern ein schlechtes Gewissen einzureden, weil Frauen „noch immer“ viel weniger verdienen. Aber sie haben nie kapiert, dass sie am viel beklagten Gender Pay Gap selbst schuld sind. Denn wer nie wirklich weiß, wohin der Weg gehen soll, wird eben auch nie ein Ziel erreichen. Und wer sich heute für die Karriere und morgen für das Hausfrauendasein entscheidet, um übermorgen vielleicht das Klima zu retten, wird auch nichts richtig machen und für nichts richtiges Geld bekommen.
Einer solchen Frau mit unklaren Lebensabsichten bleibt am Ende gar nichts anderes übrig, als sich einem Kerl an den Hals zu werfen. Einer, der das Geld verdient, von dem sie die ganze Zeit nur geträumt hat. Einer, der ihr den Lebensstil ermöglicht, der sonst für immer ein Wunschtraum bleiben würde.
Wurde sie von der Natur einigermaßen gut ausgestattet und ist durchaus etwas fürs Auge, wird ihr das vermutlich auch gelingen. Schließlich muss sie nicht viel mehr tun, als den feministischen Habitus abzulegen, der ihr bisher ohnehin nichts gebracht hat. Sie muss von der selbstbewussten Frau in die Rolle des hilflosen Weibchens wechseln, dass dringend männlicher Führung bedarf. Sie muss sich unübersehbar feminin geben und ihm wie ein Pavian-Weibchen herausfordernd den Po ins Blickfeld schieben. Und sie darf natürlich kein Problem damit haben, wenn er sich die sexistische Freiheit herausnimmt, sie so zu betatschen, wie Männer es eben gerne tun.
Nur einen Fehler sollte sie nicht tun. Sie sollte nicht glauben, dass er ihr Spiel nicht durchschaut. Männer hören zwar manchmal kurzzeitig auf, logisch zu denken, wenn ihre sexuellen Impulse getriggert werden. Aber wenn der Saft geflossen ist, kehrt ihre inhärente männliche Logik ganz schnell wieder zurück. Dann merken sie nämlich, dass so eine Henne ziemlich anhänglich sein kann. Und dass sie die ganze Zeit am Gackern ist und ständig in sein Leben hineinreden will. Da aber ein Mann im Grunde seines Wesens einfach nur seinen Spaß und seine Ruhe haben will, wird er das ganz schnell als ziemlich nervig empfinden.
Ruhe ist überhaupt das entscheidende Stichwort. Ein Mann geht eine Partnerschaft ein, weil er sich davon Ruhe, Bequemlichkeit und ein problemlos verfügbares Weib erhofft. Natürlich genießt er das Gefühl, Hahn unter Hennen zu sein und bedient sich auch gerne mal am Buffet der weiblichen Versuchungen. Deshalb hat er auch schon hier eine weiße und dort eine braune Henne bestiegen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber irgendwann weiß er ziemlich genau, worauf er steht und und wenn er die gefunden hat, werden alle anderen zur Nebensache.
Eine Frau ist da völlig anders. Bei ihr stehen vor allem Sicherheit und Geborgenheit im Vordergrund. Daher sind für sie materielle Aspekte viel entscheidender als Ansehen und Aussehen. Vor allem aber weiß sie, dass man Sicherheit vor allem durch Abhängigkeit herstellen kann. Also wird sie alles tun, um sich so fest wie möglich in seinem Leben zu verankern und es ihm so schwer wie möglich zu machen, wieder von ihr loszukommen. Doch meist begeht sie einen ganz entscheidenden Fehler. Wenn sie sich nämlich sicher fühlt und meint, ihren Mann und Versorger fest an sich gebunden zu haben, ist es mit der Weiblichkeit plötzlich vorbei. Sie versucht nicht mehr, ihn zu gewinnen, sondern stellt Forderungen. Sie will plötzlich nicht mehr sein Weib sein, sondern fühlt sich als Partnerin. Sie empfängt ihn nicht mehr im verführerischen Halbdurchsichtigen, sondern im bequemen Hausanzug und wenn er Lust auf sie hat, lässt sie ihn förmlich darum betteln.
Das heißt, er hat zwar seine Ruhe und genießt auch eine gewisse Bequemlichkeit. Aber das ständig verfügbare Weib gibt es nicht mehr. Seine Fantasie läuft ins Leere und seinen Schwanz muss er selbst in die Hand nehmen, um ihn nicht ganz zu vernachlässigen.
Das hält kein Mann lange aus und das ist dann auch der Moment, in dem sich sein rationales Ich wieder meldet und nach Lösungen sucht. Wobei eine männliche Lösung nur selten eine Entweder/oder-Entscheidung ist. Meist läuft es darauf hinaus, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und es entsteht eher eine Sowohl-als-auch-Entscheidung. Im Volksmund nennt man das Fremdgehen. In Wirklichkeit ist es der Versuch, die Ruhe und Bequemlichkeit der eingespielten Beziehung mit der Wiederbelebung des Geschlechtslebens zu verbinden.
Problematisch wird das erst dann, wenn auch die Neue anfängt, Zicken zu machen. Wenn sie ebenfalls beginnt, Sicherheit und Geborgenheit zu suchen. Wenn sie allmählich Ansprüche stellt und meint, ihren Liebhaber an sich binden und von sich abhängig machen zu müssen. Dann ist nämlich Zickenkrieg angesagt, die Hennen gehen aufeinander los und der Hahn weiß, dass es Zeit ist, das Weite zu suchen.
Womit wir bei einem fundamentalen Unterschied zwischen Mann und Frau sind. Ein Mann kann durchaus mehrere Frauen lieben - und hier ist wirklich lieben und nicht einfach ficken gemeint. Deshalb neigen die meisten Männer nicht dazu, sich von der Alten zu trennen, um die Neue zu genießen. Eigentlich wollen Sie sich nämlich nicht trennen. Sie lieben Ruhe und Bequemlichkeit und wollen, dass alles so bleibt, wie es war. Aber sie sind natürlich nicht blind und sehen, dass der Hof voller Hennen ist, bestiegen werden wollen, während die Alte darauf eigentlich keine Lust mehr hat. Und so machen sie zumindest den Versuch, ihrer Libido neue Impulse zu geben. Und sie tun es heimlich, weil alles andere zu kompliziert ist.
Und weil es nur ganz wenige Frauen schaffen, der Wirklichkeit in die Augen zu sehen und zu erkennen, dass sie nicht mehr das Objekt seiner Begierde sind und es Zeit wird, sich allmählich auf die Rolle der guten Freundin, der geschätzten Gesprächspartnerin oder der weisen Ratgeberin zu besinnen. Es ist nun mal eine biologische Tatsache, dass er will und kann bis zum Ruhestand, während sie ihren Zenith schon zwei Jahrzehnte vorher überschritten hat.
Männer gehen also fremd, weil es ihre Natur ist. Sie hören damit auf, wenn es ihre Libido nicht mehr erlaubt. Und sie tun es nicht, weil es ihnen zu stressig ist oder weil ihr Interesse an Sex abgeklungen ist.