Frauen reden, Männer denken sich ihren Teil

Ein Mann, ein Wort. Eine Frau, ein Wörterbuch. Dieser alte Macho-Spruch ist noch heute so aktuell, wie er immer war. Das merkt man spätestens, wenn man Männer und Frauen beim Telefonieren beobachtet. Er ruft seinen Kumpel an und kommt sofort zum Thema. Wo treffen wir uns? Wann wirst du da sein? Alles klar, bis später. Sie verliert sich in tausend Belanglosigkeiten und braucht danach mindestens noch drei weitere Anrufe, bis wirklich klar ist, ob und wo man sich treffen wird. 

Das ist nicht weiter tragisch. Aber es erklärt, weshalb das größte Problem zwischen Mann und Frau eigentlich ein Kommunikationsproblem ist. 

Das fängt schon damit an, dass Frauen nicht einfach sagen können was sie wollen. Nein, sie müssen sich immer irgendwie indirekt ausdrücken. Sie verpacken ihre Botschaft in Geschichten und verlieren sich in vagen Andeutungen, anstatt einfach auszusprechen, worum es eigentlich geht. Woran das liegt, hat noch niemand erforscht. Ich vermute aber, dass das eines dieser Verhaltensmuster ist, deren Ursprung bis weit in die Höhlenzeit zurückreicht. 

Über die Jahrtausende hinweg waren Frauen nämlich immer nur ein Anhängsel des Mannes. Ein Mann kaufte sie von ihrem Besitzer oder er raubte sie, wenn sich die Gelegenheit dafür bot. Kam es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung, dann schnappte sich der Sieger alle brauchbaren Frauen und brachte sie als Beute mit nach Hause. Dort kümmerten sie sich dann um all die Dinge, auf die ein Mann keinen Bock hat. Sie lebten in ihrer eigenen Welt und wurden lediglich zu ihrem Herrn beordert, wenn dieser Lust auf sie verspürte.

Eine Frau in einer solchen Situation stellt natürlich keine Forderungen. Sie äußert auch keine Wünsche. Sie bringt höchstens eine zaghafte Bitte vor und selbst die muss sehr vorsichtig formuliert sein, um den Herrn nicht zu erzürnen. Ein Verhaltensmuster, das offensichtlich irgendwo im Hinterkopf hängengeblieben ist und noch heute das Kommunikationsverhalten des unterjochten Geschlechts prägt. 

Denn, seien wir doch mal ganz ehrlich, so richtig emanzipiert ist die Frau doch auch heute nicht. Nicht wirklich. Sie darf zwar mittlerweile alles, was Männer auch dürfen. Doch ob sie es tatsächlich tut, ist eine ganz andere Sache. Ihr stehen zwar alle Entwicklungsmöglichkeiten offen, aber ob sie sie auch nutzt, steht auf einem anderen Blatt. Sie ist zwar nicht mehr das Eigentum eines Mannes, aber sobald es da ein Kind gibt, ist die Abhängigkeit von eben diesem Mann so groß, dass von Freiheit keine Rede sein kann. 

Da ist für Forderungen wenig Raum. Für Wünsche vielleicht. Aber die Entscheidung trifft am Ende der, der das Geld und damit das Sagen hat. Frauen reden sich das gerne schön und tun so, als gäbe es Rechte, auf die sie pochen können. Aber in Wirklichkeit sieht völlig anders aus. In praktischen Leben können sie nämlich ihren Willen nur durchsetzen, indem sie intrigieren und manipulieren. Oder indem sie ihren Körper als Lockmittel anbieten, sofern von dem noch eine ausreichend hohe Anziehungskraft ausgeht. 

Das erklärt, weshalb Frauen so gute Intriganten sind und es meisterhaft verstehen, Menschen und Situationen so zu manipulieren, dass sie am Ende einen Vorteil daraus ziehen. Bei diesem Prozess kommt es natürlich nicht auf klare Worte und offene Aussagen an, sondern auf möglichst geschickte Formulierungen, um die eigentlichen Motive zu verschleiern und die tatsächlichen Absichten zu verstecken. So verhalten sich eben Menschen, die wenig Macht haben, aber trotzdem viel erreichen wollen. Oder die unlautere Motive verfolgen. 

Für eine klare Aussage braucht man nur wenige Worte, die jeder verstehen kann. Wer andere übers Ohr hauen will, braucht dafür jedoch seitenlange Verträge, in denen all die Stolperstricke versteckt sind. Das weiß jede Bank. Und jede Versicherung erst recht. 

So gesehen wird verständlich, weshalb man nur selten verstehen kann, was Frauen meinen mit dem, was sie sagen. Sie sind eben selten in der Position des Stärkeren und müssen sich daher etwas einfallen lassen, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Vorteile zu sichern. Da kann man nicht mit offenem Visier arbeiten. Man muss seine Absichten hinter vielen Worten verbergen. 

Hinter dem Wortschwall einer Frau steckt also durchaus eine tiefere Absicht. 

Doch es gibt da noch einen weiteren Aspekt: Wenn man eine Frau nach ihrer Meinung fragt, wird man nie eine eindeutige Stellungnahme erhalten. Man wird nie ein klares Ja oder Nein von ihr hören. Sie wird niemals eine wirklich eigne Entscheidung treffen, sondern immer versuchten, den Mann mit in den Entscheidungsprozess hineinzuziehen. Wenn die Sache dann schiefläuft, war es natürlich er, der alles verbockt hat. Er ist der Schuldige, der die falsche Entscheidung getroffen hat. Er hat einen Fehler gemacht, während sie es von Anfang an besser wusste.

Auch das ist vermutlich Teil ihrer Jahrtausende alten Erblast. Als Dienerin oder gar Sklavin eines Mannes standen ihr eigene Entscheidungen einfach nicht zu. Und wenn sie trotzdem etwas eigenmächtig entschieden hat, dann durfte es auf keinen Fall schiefgehen. Es durfte nie passieren, dass sie die Schuldige war. Denn wer Schuld hatte, wurde bestraft und damals gab es für die weiblichen Wesen im Haus noch die Peitsche. 

Was lernt Mann daraus? Willst du, dass etwas nicht geschieht, dann streite dich nicht mit ihr über das Warum und Weshalb. Fordere sie einfach auf, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und die erforderlichen Entscheidung selbst zu treffen. Genau das wird sie nämlich nicht tun. Sie wird es um jeden Preis vermeiden. Sie wird lieber auf Nummer Sicher gehen und gar nichts entscheiden, als am Ende als die Schuldige dazustehen, die eine falsche Entscheidung getroffen hat. Das funktioniert mittlerweile auch ohne Angst vor der Peitsche. Denn um diese Angst haben sich unsere männlichen Vorfahren bereits gekümmert.

Man muss es einfach als eine Tatsache betrachten: Männer und Frauen werden sich nie wirklich verstehen. Sie sind einfach zu unterschiedlich gestrickt, um reibungslos miteinander kommunizieren zu können. Und sie schaffen es nur selten, die Gedanken, Motive und Verhaltensweisen des Anderen richtig zu interpretieren. Ein Mann wird es nie schaffen, die eigentlichen Botschaften hinter den Worten einer Frau zu entschlüsseln, und eine Frau wird sich immer scher damit tun, die Worte eines Mannes einfach so zu nehmen, wie er sie ausgesprochen hat. Das Ergebnis ist eine unendliche Kette von Missverständnissen, die dann wortreich aus dem Weg geräumt werden müssen, während gleichzeitig wieder neue Missverständnisse entstehen. 

Wenn dir daher wieder einmal eine Emanze mit einem akademischen Titel in Politologie, Soziologie oder Gender Studies weismachen wir, das Geschlecht sei nur ein gesellschaftliches Konstrukt, alle geschlechtstypischen Unterschiede gäbe es in Wirklichkeit gar nicht, denn Mann und Frau sind grundsätzlich gleich, haben dieselben Fähigkeiten und können daher im Leben beliebig ausgetauscht werden - lach sie einfach aus. Oder denke dir deinen Teil und lass sie in ihrer bunten Fantasiewelt zurück. 

Nein, Männer und Frauen sind alles andere als gleich. Sie sind unterschiedlich bis in die Tiefen ihrer Seelen und das ist auch gut so. Sie sind natürlich gleich, im Sinne von gleichwertig. Aber schon die Gleichberechtigung ist ein zweischneidiges Schwert. Das bedeutet nicht, dass sie weiterhin beherrscht und versklavt werden sollten. Aber das ist heute ja auch nicht mehr das Problem, denn die Peitsche haben wir Männer ja längst aus der Hand gelegt. Aber es bedeutet, dass man sie in ihrer Andersartigkeit akzeptieren und eher auf gegenseitige Ergänzung statt auf Gleichmacherei setzen sollte. 

Wobei auch Männer aus der Geschichte gelernt haben. 

Sie wissen natürlich, dass Frauen nicht gerade heraus kommunizieren können, sondern ihre Gedanken, Hintergedanken, Motive und Absichten in viele Worte packen und dann von ihrem Gegenüber erwarten, dass er aus  diesem Wortschwall die entscheidenden Stichworte heraushört und die richtigen Schlussfolgerungen zieht. Doch eigentlich hatt ein Mann darauf eigentlich gar keine Lust. Wenn sie etwas von mir will, dann soll sie es eben sagen, so seine Meinung. Dieses ganze ich glaube, ich meine, ich vermute, ich habe den Eindruck nimmt er daher gar nicht zur Kenntnis. Das wird irgendwo in seinem Kommunikationszentrum schlicht ausgefiltert. Das ist zu unspezifisch, zu verworren, zu emotional, das kann weg. 

Was im Endeffekt dazu führt, dass 80 Prozent ihrer Worte schlicht und einfach nur die Luft zum Schwingen gebracht haben, ohne beim Adressaten auch nut das Geringste zu bewirken. Im Gegenteil: Er merkt zwar irgendwann, dass sie irgendwie sauer ist, aber er hat keine Ahnung warum. Und er will es eigentlich auch nicht wissen. Da sein auf klare Gedanken gepoltes Gehirn keinen konkreten Grund für ihr komisches Verhalten ausmachen kann, wartet er einfach, bis der Spuk ein Ende hat und sie und wieder normal ist. In der Zwischenzeit gehen einem Mann tausend wichtigere Dinge durch den Kopf, die mit seiner Liebsten nichts zu tun haben.

Nein, das heißt nicht, dass sie ihm egal ist. Das bedeutet nur, dass er sich auf die entscheidenden Dinge im Leben konzentriert und der unendliche Wortschwall einer Frau gehört sicher nicht dazu. 

Früher - die Rede ist hier vom 19. Jahrhundert - wusste man das offensichtlich, ohne dass darüber Bücher geschrieben oder große Diskussionen geführt wurden. Damals waren schmachtende Liebesschwüre etwas für geile Jünglinge, die endlich ran an die Muschi wollten, aber eigentlich keine konkrete Vorstellung davon hatten, was sie da erwartet. Waren sie erst mal verheiratet - und ohne Lizenz lief seinerzeit eben nichts - kehrte schnell Nüchternheit in ihren Köpfen ein. Dann war der Akt vollbracht, das Weib entzaubert und das Leben nahm den Kurs, den es schon immer genommen hatte.

Damals lebte man zwar im selben Haus. Man trug denselben Namen. Man trat auch in der Öffentlichkeit als Paar und später als Familie auf. Aber hinter der Fassade, gingen eigentlich Mann und Frau ihre eigenen Wege. Die Damen trafen sich am Nachmittag zum Kaffeekränzchen, wo man in aller Ausführlichkeit über all die weiblichen Wehwehchen palavern konnte. Die Herren zogen sich derweil in den Rauchsalon zurück und redeten über die ganz wichtigen Themen im Leben von den eigenen Geschäften über das Lokalgeschehen bis zur Weltpolitik. 

Der verbale Kontakt zwischen einem Mann und einer Frau gleichen Namens blieb seinerzeit eigentlich auf das Allernötigste beschränkt. Der Körperliche Kontakt fand weitgehend ohne Worte und nur nächtens statt. Dann forderte der Ehemann sein Recht und sein Eheweib gewährte es ihm. Ausschließlich vanilla natürlich, denn für die speziellen Wünsche waren die Damen in gewissen Etablissements zuständig. Anders gesagt: Die Ehe war das Ergebnis romantisch verklärter Lust, die man als Liebe missverstand. Das daraus entstehende Eheleben hingegen war eher ein pragmatisches Nebeneinander statt ein partnerschaftliches Miteinander. Wobei niemand infrage stellte, wer im Haus das Sagen hat, wer die Regeln bestimmt und wer es als seine gottgewollte Aufgabe ansah, sich daran zu halten. 

Im weitaus größeren Teil der Welt hat sich daran übrigens nicht viel geändert. Aber dort macht man sich auch über Kommunikation, Partnerschaft, Gleichberechtigung, Emanzipation und Gender-Gaga auch keine allzu großen Gedanken. Weiber sind eben Weiber und Männer sind Männer. Punkt.